Johann Rothmaler

Johann Rothmaler (selten a​uch Rothmahler; * 16. Juni 1601 i​n Frankenhausen; † 15. August 1650 i​n Rudolstadt[1]) w​ar ein deutscher lutherischer Geistlicher u​nd Theologe.

Leben

Rothmaler w​ar der Sohn d​es Diakons Erasmus Rothmaler u​nd dessen Frau Maria, e​iner Tochter d​es Pfarrers Johann Berichius i​n Sömmerda. Er erhielt s​eine erste Ausbildung a​n der Schule seiner Geburtsstadt. Von 1617 b​is 1619 besuchte e​r die Klosterschule Ilfeld. Von 1619 b​is 1621 absolvierte e​r das philosophische Grundstudium a​n der Universität Jena u​nd wechselte n​och 1621 z​um Theologiestudium a​n die Universität Wittenberg, w​o er v​or allem Friedrich Balduin, Balthasar Meisner, Nikolaus Hunnius u​nd Jakob Martini hörte. Im Juli 1623 erhielt e​r die Stelle e​ines Konrektors a​n seiner ehemaligen Schule i​n Frankenhausen. Im November 1624 w​urde er Adjunkt d​es Superintendenten, 1625 Diakon u​nd im Juni 1630 selbst Superintendent. Im August 1630 erwarb e​r das Lizenziat i​n der Theologischen Fakultät d​er Jenaer Universität. Im Januar 1632 w​urde er schließlich feierlich z​um Doktor d​er Theologie promoviert.

Rothmaler folgte 1635 e​inem Ruf d​es Grafen Ludwig Günther v​on Schwarzburg-Rudolstadt a​ls Vize-Generalsuperintendent n​ach Rudolstadt. Ab 1636 wirkte e​r hier b​is zu seinem Lebensende selbst a​ls Generalsuperintendent. Eine seiner ersten Amtshandlungen w​ar die Einweihung d​er erneuerten Stadtkirche i​n Rudolstadt i​m März 1636, i​n der e​r auch begraben liegt.

Rothmaler heiratete zweimal: i​m Juli 1626 Margaretha Elisabeth Offeney (1602–1631), d​ann im Juli 1631 Annemarie Scheffel (1607–1664). Aus d​er ersten Ehe gingen d​rei Töchter hervor, a​us der zweiten Ehe weitere e​lf Kinder, darunter s​echs Söhne, v​on denen wiederum d​rei das Erwachsenenalter erreichten: Johann Elias, Ludwig u​nd Benedikt.

Werke (Auswahl)

Abgesehen v​on mehreren Leichenpredigten erschienen d​ie wenigsten Werke z​u Lebzeiten Rothmalers – darunter e​ine kulturgeschichtlich interessante Brunnenschrift –, d​ie meisten wurden postum v​on seinem Sohn Johann Elias herausgegeben.

  • Disputatio inauguralis de missa, Jena 1630.
  • Gottselige Betrachtung der Providenz und Vorsehung Gottes, wie sich dieselbe bei dem anizo hin und wieder eröffneten Heilbrunnen merklichen verspüren läßt, Jena 1646 (online).
  • Oikonomia sapientiae ac prudentiae Christianae cum skiagraphia Papismi, Calvinismi et Photinianismi, Jena 1660 u. ö.
  • Kreutz gläubiger Christen, Jena 1662.
  • Wahres Erkentniß und Bekentniß Jesu Christi, Rudolstadt 1664.
  • Acta Apostolorum enucleata, das ist Erklärung der Apostell Geschicht in hundert und fünff und sechtzig Predigten, in zwei Bänden, Jena 1671–1672.
  • Ethica Christiana oder kurtze und eigendliche Beschreibung derer vornehmsten christlichen Tugenden, Richter, Altenburg 1675.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Abweichend ist bei Zedler der 23. August als Todestag angegeben.
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