Johann Optat Mießl von Zeileisen
Johann Nepomuk Franciscus Josephus Callasantius Optatus Mießl Edler von Zeileisen (getauft 4. Juni 1768 in St. Joachimsthal; † 10. April 1842 ebenda), war ein böhmischer k. k. Postmeister, Blei- und Mennigfabrikbesitzer, sowie Bürgermeister von St. Joachimsthal.
Leben
Johann Optat Mießl wurde im böhmischen St. Joachimsthal im Erzgebirge geboren. Er war der jüngste Sohn des Oberamtsverwalters und Bergrichters Johann Nepomuk Mießl (1733–1802) und seiner Ehefrau Maria Barbara geb. Macasius (1732–1801).
1786 wurde die Familie in den erblichen Adelsstand erhoben. Fortan führte auch er das Prädikat Edler von Zeileisen. Ursprünglich bezog sich das Prädikat und Wappen auf den Joachimsthaler Gewerken und Nürnberger Patrizier Hanns Zeileisen (1488–1576),[1] von dem Mießls Mutter ihre Abstammung herleitete. Von dem Geschlecht stammte auch das Zeileisen´sche Stipendium, von dem die Familie Gebrauch machte.[2]
1787 legte sein Vater unterhalb der Stadt bei der Schmelzhütte eine Mennig- und Bleiweißfabrik an zu dem auch ein Blaufarbenwerk gehörte,[3] das von Mießl unter dem Namen k. k. priv. Bleiweiß, Minium, und Patent-Schrott Fabrik zu Joachimsthal übernommen und weiter betrieben wurde.[4][5] Unter der Aufsicht der Herren Hellmich und Johann Ungersthaler wurde dort auch weiter blaue Farbe erzeugt.[6] Jedoch hatte die Fabrik unter seiner Führung keinen umfangreichen Betrieb mehr und wurde schließlich ganz aufgegeben.[7]
Mießl bekleidete von 1802 bis 1804 sowie von 1829 bis 1841 das Amt des Bürgermeisters von St. Joachimsthal.[8] Ferner übernahm er in seiner Heimatstadt die Stelle des k. k. Postbeförderers und Postmeisters.[9] Er starb am 10. April 1842 im Alter von 72 Jahren in St. Joachimsthal.[10]
Familie und Nachkommen
Johann Optat Mießl ehelichte am 5. Juni 1791 in Platten Maria Olivia Theresia geb. Seeling (* 26. Februar 1770 in Platten; † 21. Juli 1837 in St. Joachimsthal), die Tochter des Blaufarbenwerksbesitzers Wenceslaus Seeling.
- Wilhelmina Aloysia Ludovika Barbara Olivia Mießl Edle von Zeileisen (1792–1847).
- Albert Mießl Edler von Zeileisen (1795–1847), k. k. Forst- und Waldmeister in Schlaggenwald; ⚭ 1820 in St. Joachimsthal Karolina Fritsch, Bergratstochter.
- Johannes Karl Albrecht Wilibaldus Mießl Ritter von Zeileissen (1822–1898), k. k. Statthaltereirat und Bezirkshauptmann in Karlsbad, Standeserhöhung 1883; ⚭ 1859 Aloisia Winkler de Forazest (1831–1890).
- Pauline Klotilde Caroline Mießl Edle von Zeileisen (* 1836), Forstmeisterstochter.
- Albrecht Mießl Edler von Zeileisen, k. k. Forstwart in Schlaggenwald.
Siehe auch
Literatur
- Hans Friedrich von Ehrenkrook: Genealogisches Handbuch des Adels. Band 31, C. A. Starke, 1963, S. 252.
Einzelnachweise
- Zeitschrift für bayerische Landesgeschichte. Beck, 1998 (google.de [abgerufen am 24. Dezember 2017]).
- Bernhard Ebneth: Stipendienstiftungen in Nürnberg: eine historische Studie zum Funktionszusammenhang der Ausbildungsförderung für Studenten am Beispiel einer Grossstadt (15.-20. Jahrhundert). Stadtarchiv Nürnberg, 1994, ISBN 978-3-87432-127-3 (google.de [abgerufen am 24. Dezember 2017]).
- Das Königreich Böhmen; 2: Zweiter Band. 1840 (google.de [abgerufen am 15. September 2017]).
- Anonymus AC09700200: Bericht der Beurtheilungs-Kommission über die im Jahre 1836 stattgefundene 4. öffentliche Ausstellung der böhmischen Gewerbsprodukte. Gottlieb Haase Söhne, 1837 (google.de [abgerufen am 24. Dezember 2017]).
- Dinglers polytechnisches journal. 1836 (google.de [abgerufen am 15. September 2017]).
- Česká společnost nauk: Schematismus für das Königreich Böhmen auf das gemeine Jahr 1818: Erster Theil. gedruckt und zu haben bei Gottlieb Haase, böhm. ständ. Buchdrucker, 1818 (google.de [abgerufen am 4. März 2018]).
- Allgemeine Encyklopädie der Wissenschaften und Künste. F.A. Brockhaus, 1840 (google.de [abgerufen am 24. Dezember 2017]).
- Schematismus des Königreichs Böhmen: auf d. Jahr .... 1842. Haase, 1842 (google.de [abgerufen am 15. September 2017]).
- Kaiserlich königlicher Schematismus für das Königreich Böheim auf das gemeine Jahr ... Schönfeld, 1834 (google.de [abgerufen am 24. Dezember 2017]).
- Jáchymov 13 | Porta fontium. Abgerufen am 15. September 2017.