Johann Leuber

Johann Leuber (* 21. Juni 1588 i​n Dresden; † 8. August 1652 ebenda) w​ar kursächsischer Gesandter b​ei den Westfälischen Friedensverhandlungen i​n Münster u​nd Osnabrück.

Johann Leuber

Leben

Herkunft und Familie

Johann Leuber w​urde als Sohn d​es Anthonius Leuber (* 1560, Pfarrer u​nd Superintendent) u​nd seiner Gemahlin Anna Reichmann (* 1568) geboren. Im Juli 1619 heiratete e​r Catharina Maria Schöner († 1639). Von d​en neun Kindern dieser Ehe überlebten n​ur der Sohn Wilhelm (* 1635) u​nd vier Töchter.

Werdegang und Wirken

Nach dem Besuch des Gymnasiums in Lemgo studierte Johann an den Universitäten Jena und Wittenberg Jura und promovierte im Jahre 1616 an der Universität Basel. Er beherrschte die Fremdsprachen Griechisch, Latein, Französisch, Italienisch und Spanisch. Die Kenntnisse hatte er sich auf längeren Bildungsreisen angeeignet. Während einer halbjährigen Beschäftigung beim Reichskammergericht in Speyer befasste er sich mit Prozess- und Kammergerichtssachen. Nach der Bestallung als schwarzburgischer Hofrat in Sondershausen schloss sich eine sechsjährige Tätigkeit an. Im Jahre 1623 wurde er vom sächsischen Kurfürsten Johann Georg I. zum Regierungsrat der Grafschaft Henneberg ernannt. 1639 zum Hof- und Justizrat ernannt, folgte die Entsendung zum Kurfürstentag nach Nürnberg. Von 1640 bis 1642 war er auf dem Reichstag in Regensburg. Neben Johann Ernst Pistoris nahm Johann ab 1645 als kursächsischer Prinzipalgesandter an den Friedensverhandlungen in Münster und Osnabrück teil. Am 24. November 1648 unterzeichnete er als Letzter die Friedensverträge und reiste nach Abwicklung der Formalitäten und Bezahlung der Schulden am 2. Juli 1649 nach Dresden zurück. Am dänischen Hof war er von August 1651 bis Juli 1652 in diplomatischer Mission tätig.

Ehrungen

Sonstiges

Leuber erhielt a​ls Anerkennung für s​eine Leistungen v​om Kurfürsten e​in Haus i​n der Moritzstraße i​n Dresden. Das Grabmal seiner Tochter Eleonore (1621–1646) befand s​ich bis 1945 i​n der Frauenkirche.

Siehe auch

Literatur

  • Heinz Duchhardt, Gerd Dethlefs, Hermann Queckenstedt: … zu einem stets währenden Gedächtnis. Die Friedenssäle in Münster und Osnabrück. Reihe Osnabrücker Kulturdenkmäler, Bd. 8, Bramsche 1996, ISBN 3-930595-83-4.
  • Johann Leufer Kurzbiografie im Internet-Portal „Westfälische Geschichte“
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