Johann Joseph Obrist
Johann Joseph Obrist, auch Joannes Josephus Oberst, Joannes Josephus Oberster[1] (* vor 1715 – † nach 1752), war ein deutscher Bildhauer, der mindestens von 1715 bis 1752 in Augsburg und Umgebung tätig war.
Leben
Johann Joseph Obrist, „fürstlicher Hof-Kistler“ aus Würzburg,[2] wird genannt im Zusammenhang mit Kanzeln, Altaraufsätzen (insbesondere Strahlenkränzen), Tabernakeln und Taufbecken.[3] Entwürfe (Radierungen) hierzu gab er in Buchform heraus.[4]
1716 erwarb Obrist durch Einheirat in eine Augsburger Schreinerfamilie das Bürgerrecht, war zweimal verwitwet und heiratete 1723 in der Augsburger St.-Georg-Pfarrkirche ein Mitglied der Bildhauerfamilie Dirr in Weilheim in Oberbayern,[5] zu der auch Philipp Dirr gehörte. Ihre Tochter Maria Francisca Obrist[6] heiratete 1753 in der Basilika St. Ulrich und Afra den Bildhauer Johann(es) Schlupf[7] (* 1723 in Batzhausen, Oberpfalz[8]), welcher 1751 in Augsburg seinen Meistertitel erworben hatte.[9] Ein Sohn des Paares, Sebastian Vitus Schlupf (1761–1826), war ab 1792 in Hamburg als Bildhauer und Lehrer für das Dekorationszeichnen tätig.
Werke (Auswahl)
- Johann Joseph Obrist: Entwurf eines Tabernakels. Verleger Wolff Jeramias – Erben, Augsburg, etwa 1720–1730.
- Johann Joseph Obrist, Johann Balthasar Probst: Kanzeln. Verlag Wolff, Augsburg, 1740.
- Ochsenhausen, 1728/29: Hochaltar mit der Marienkrönung (Strahlenkranz) in der Klosterkirche St. Georg.[10]
- Unterliezheim, 1736: Tabernakel und beide Seitenaltäre in der Pfarr- und Wallfahrtskirche St. Leonhard.
- Neukirchen beim Heiligen Blut, 1750–1752: Gnadenaltar in der Wallfahrtskirche mit Strahlenkranz.
- Tabernakel-Entwurf (Deckblatt) 1720–1730
- Ochsenhausen, St. Georg: Hochaltar mit dem Strahlenkranz Marienkrönung
- Unterliezheim, St. Leonhard: Hauptaltar mit Seitenaltären
- Neukirchen beim Heiligen Blut, Wallfahrtskirche: der Gnadenaltar mit Strahlenkranz
Literatur
- Paul von Stetten der Jüngere: Kunst-, Gewerb- u. Handwerks-Geschichte der Reichs-Stadt Augsburg. Band 1, Conr. Heinr. Stage, Augsburg 1779, S. 117.
Einzelnachweise
- Laut schriftlicher Auskunft des Diözesanarchivs Augsburg.
- Diözesanarchiv Augsburg
- Paul von Stetten der Jüngere: Kunst-, Gewerb- u. Handwerks-Geschichte der Reichs-Stadt Augsburg, Band 1, S. 117.
- Entwurf eines Tabernakels, Kanzeln
- Diözesanarchiv Augsburg.
- Taufpate war laut Diözesanarchiv Augsburg der Augsburger Kupferstecher und Verleger Simon Thaddäus Sondermayr.
- Diözesanarchiv Augsburg.
- laut schriftlicher Auskunft des Diözesanarchivs Eichstätt
- Begleitheft zur Ausstellung der Städtischen Kunstsammlungen, Augsburg 1748–1752. S. 21.
- Altar Ochsenhausen, Möglichkeit von Detailvergrößerungen (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. bei lmz