Johann Heinrich Wachenfeld
Johann Heinrich Wachenfeld (* 5. März 1694 in Wolfhagen; † 15. Februar 1725 in Durlach) war ein deutscher Porzellanmaler, Fayence- und Porzellanfabrikant.
Wachenfeld erlernte sein Handwerk vermutlich[1] in Ansbach, wo er im Jahr 1717 urkundlich nachgewiesen ist. 1719 wanderte er nach Straßburg, wo er eine eigene Fayencemanufaktur eröffnete. Mit diesem Unternehmen war ihm allerdings, trotz der Förderung durch die dortigen Behörden, kein Erfolg beschieden, da er Probleme mit dem Brand der Fayencen hatte. Aus diesem Grund schloss er sich am 18. August 1721 mit dem aus Maastricht stammenden Pfeifenfabrikanten Karl-Franz Hannong zusammen, womit die spätere Fayence-Manufaktur Compagnie Strasbourg-Haguenau begründet wurde. Hannongs Geschäftssinn ließ das Unternehmen so weit florieren, dass der Wert des Inventars 1722, als Wachenfeld und Hannong ihre Geschäftsbeziehung freundschaftlich lösten, auf 500 Pfund[2] geschätzt wurde.
Wachefeld zog nun nach Durlach, wo er zusammen mit zwei weiteren Gesellschaftern, dem Hofgoldschmied Johann Ernst Croll und dem Händler Ernst Friedrich Fein, am 19. Januar 1723 um die Markgräfliche Genehmigung für die Errichtung einer Manufaktur für Tabakspfeifen und Porzellan ersuchte. Obwohl die Genehmigung bereits am 3. März 1723 erteilt wurde, waren Croll und Fein dennoch im Februar 1723 wieder aus der Unternehmung ausgestiegen, wodurch Wacheneld die Arbeit allein aufnehmen musste.[3] Nachdem er die Fabrikation trotz anfänglicher bautechnischer Schwierigkeiten am Standort bereits im kommenden Jahr in Gang gebracht hatte, verstarb der nicht einmal 30 Jahre alte Wachenfeld überraschen am 25. Januar 1726. Seine Witwe übernahm die Fabrik und die nicht unerheblichen Schulden, die auch ihre zweite Ehe mit dem mittellosen Porzellanmacher Johann Ludwig Wagner nicht tilgen konnte.
Literatur
- August Stoehr: Deutsche Fayencen und Deutsches Steingut. Ein Handbuch für Sammler und Liebhaber. Schmidt, Berlin 1920, S. ?.
- Wachenfeld, Johann Heinrich. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 35: Waage–Wilhelmson. E. A. Seemann, Leipzig 1942, S. 4.
Einzelnachweise
- Stoehr (1920), S. 265
- Stoehr (1920), S. 266
- Stoehr (1920), S. 277