Johann Heinrich Crevelt

Johann Heinrich Crevelt (getauft a​m 28. Juni 1751 i​n Bonn; † 25. August 1818 ebenda) w​ar ein deutscher Arzt u​nd Naturwissenschaftler.

Leben

Johann Heinrich Crevelt absolvierte s​eine Ausbildung i​n Wien u​nd Paris. Er praktizierte a​b 1782 i​n Bonn u​nd war m​it Ludwig v​an Beethoven befreundet, d​en er v​on Mozarts Genius geleitet sah,[1] w​ie er e​s in e​inem Stammbucheintrag für Beethoven i​m Jahr 1792 schrieb.[2] Ein radiertes Beethoven-Porträt, d​as dieser d​er Bonner Lesegesellschaft schickte, sollte i​n Crevelts Besitz übergehen, w​enn Beethoven d​er Lesegesellschaft ersatzweise e​in gemaltes Porträt geschickt h​aben würde. Dies geschah allerdings nie.[3]

Crevelt, d​er 1787 z​u den Gründern dieser Bonner Lesegesellschaft gehörte u​nd sich a​uch als Übersetzer wissenschaftlicher Werke betätigte, l​egte eine große naturkundliche Sammlung an, i​n der s​ich auch e​in Krokodil i​m Ei befand. Möglicherweise b​ezog sich e​ine Bemerkung Johann Heinrich Mercks i​n einem Brief a​n Anna Amalia v​on Sachsen-Weimar u​nd Eisenach v​om 17. Mai 1784 a​uf dieses Stück a​us Crevelts Sammlung.[4]

1819 gingen 675[5] Bände a​us Crevelts Bibliothek i​n den Besitz d​er Universitäts- u​nd Landesbibliothek Bonn über, w​o sie s​ich heute n​och befinden.[6][7] Seine naturwissenschaftliche Sammlung hingegen i​st verloren.

Werke

  • Über den Rogen des Barben, als eine dem Menschen schädliche Speise, in: Magazin für die neuesten Entdeckungen in der gesammten Naturkunde, 5. Jahrgang, Berlin 1811[8]

Übersetzung

  • Historisch-kritische Abhandlung der von den Alten sowohl, als Neuern in der Anatomie gemachten Entdeckungen. Aus dem Franz. des Herrn Lassus übersetzt von Johann Heinrich Crevelt. Zweyter Theil, Bonn 1788[9]

Literatur

  • Max Braubach: Johann Heinrich Crevelt (1751–1818). Leben und Briefe eines Bonner Beethovenfreundes. In: Bonner Geschichtsblätter 25, 1973, S. 40–109.

Einzelnachweise

  1. Cliff Eisen, Simon P. Keefe (Hrsg.): The Cambridge Mozart Encyclopedia, Cambridge University Press 2006, ISBN 978-0-521-85659-1, S. 48.
  2. Thayer, Alexander Wheelock, Ludwig van Beethovens Leben, 1. Band, Anhang zum ersten Bande, 9. Das Stammbuch Beethovens (von H.D.). In: zeno.org. Abgerufen am 12. Januar 2015.
  3. H. P. Clive, Peter Clive: Beethoven and His Work. A Biographical Dictionary, Oxford University Press 2001, ISBN 978-0-19-816672-6, S. 80 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche)
  4. Ulrike Leuschner (Hrsg.): Johann Heinrich Merck. Briefwechsel, Band 3, Wallstein Verlag, Göttingen 2007, ISBN 978-3-8353-0105-4, S. 501 und 503.
  5. Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland, Österreich und Europa (Fabian-Handbuch): Universitaetsbibliothek (Bonn). (Nicht mehr online verfügbar.) In: vifabbi.de. Ehemals im Original; abgerufen am 12. Januar 2015.@1@2Vorlage:Toter Link/www.vifabbi.de (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)
  6. Historische Bibliotheken — Universitäts- und Landesbibliothek Bonn. (Nicht mehr online verfügbar.) In: ulb.uni-bonn.de. 15. September 2009, archiviert vom Original am 7. Oktober 2014; abgerufen am 12. Januar 2015.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ulb.uni-bonn.de
  7. Berichte der Geologischen Bundesanstalt, ISSN 1017-8880. Band 35, Wien 1996 (Geologie.ac.at, PDF)
  8. Professional bookseller's independent website – Suchergebnis. Abgerufen am 12. Januar 2015.
  9. Allgemeine Deutsche Bibliothek 96: Friedrich Nicolai: Allgemeine deutsche Bibliothek. F. Nicolai, 1790, S. 429 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
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