Johann Heinrich Amman
Johann Heinrich Amman, auch Hans Heinrich Ammann (geboren am 15. November 1607 in Pieterlen; gestorben am 9. Juli 1669 in Neunkirch) war ein Schweizer Siegelschneider, Übersetzer, Münzmeister, Bronzegiesser und Landvogt, der im 17. Jahrhundert tätig war.[1]
Leben
Amman war der Sohn des Pfarrers Johann Conrad Amman und dessen Frau Anna (geborene Koch) Er absolvierte eine Lehre als Siegelschneider und war von 1637 bis 1644 Verwalter des Paradieser- und Stipendiatenamts. In den Jahren 1648 bis 1662 war er Grossrat, von 1652 bis 1658 Spendmeister und von 1656 bis 1659 Münzmeister der Stadt Schaffhausen. Er war zudem von 1660 bis 1662 Vogtrichter, 1662 bis 1666 als Zunftmeister der Rüdenzunft im Kloster Rat und zuletzt von 1666 bis 1669 Landvogt der Herrschaft Neunkirch.[2]
Von Amman stammt laut Inschrift die mit seinem vollen Namen signierte Bronzeplatte auf dem Grab des Abtes Eberhard von Bernhausen († 1642) in der Klosterkirche zu Rheinau.[3] Des Weiteren fertigte er zu dem Büchlein Kinder-Lustspiele. Durch Sinn- und Lehrbilder geleitet; zur underweisung in guten sitten. von Jacob Cats die Kupfer und die Übersetzung zu den 18 Kinderspielen, die von Conrad Meyer um weitere acht Spiele ergänzt und illustriert unter den Titel Sechs und zwänzig nichtige Kinderspiel herausgebracht wurden.[4][5]
Literatur
- Hans Vollmer: Amman, Johann Heinrich. In: Ulrich Thieme, Felix Becker (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 1: Aa–Antonio de Miraguel. Wilhelm Engelmann, Leipzig 1907, S. 413 (Textarchiv – Internet Archive).
- Die Kunstdenkmäler der Schweiz. Band VII. (Zürich 1), 1938, S. 280.
- Dankmar Trier: Johann Heinrich Ammann. In: Allgemeines Künstlerlexikon. Die Bildenden Künstler aller Zeiten und Völker (AKL). Band 3, Seemann, Leipzig 1990, ISBN 3-363-00116-9, S. 246. (mit weiterer Literatur).
Einzelnachweise
- Stadtarchiv Schaffhausen – Ernst Rüedi: Hans Heinrich Ammann, Münzmeister und Landvogt. S. 19–32 (PDF).
- Oliver Landolt: Hans Heinrich Ammann. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 26. Juni 2001, abgerufen am 27. Januar 2019.
- Erwin Rothenhäusler: Baugeschichte des Klosters Rheinau. In: Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften (Hrsg.): Zeitschrift der Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften (= Allemania N.F. Band 4). Band 19, Heft 465, 1903, OCLC 868016996, S. 82 (dl.ub.uni-freiburg.de – Freiburger historische Bestände – digital).
- Jacob Cats: H. Jacob Catsen Kinder-Lustspiele: durch Sinn- und Lehrbilder geleitet; zur underweisung in gutten sitten. Aus dem Nider- in das Hochteutsche gebracht durch H. Johann Heinrich Amman. Und mit Kupferstükken geziert, vermehrt und verlegt durch Conrad Meyern/Mahlern in Zürich. Conrad Meyer, Zürich 1657, OCLC 81548862 (dlib.gnm.de).
- Martina Sulmoni: „Einer Kunst- und Tugendliebenden Jugend verehrt“: die Bild-Text-Kombinationen in den Neujahrsblättern der Burgerbibliothek Zürich von 1645 bis 1672. Peter Lang, 2007, ISBN 978-3-03911-172-5, S. 49 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).