Johann Gottlieb Schaeffer

Johann Gottlieb Schaeffer a​uch Schäffer (* 13. September 1720 i​n Querfurt; † 1. Februar 1795 i​n Regensburg) w​ar ein deutscher Arzt.

Porträt (J.E. Haid 1775)

Leben

Schaeffer, Sohn des 1728 im Alter von 51 Jahren früh verstorbenen Archidiakons Johann Christoph Schäffer und dessen Ehefrau Martha Viktoria, geb. Schernberger, wuchs nach dem Tod seines Vaters mit fünf Geschwistern in ärmlichen Verhältnissen auf. Ein Studium war aus finanziellen Gründen nicht vorgesehen und deshalb ging er 1734 nach Schmölln, um Apotheker zu werden. 1741 wechselte er an die Elephanten-Apotheke in Regensburg, wo es seinem zwei Jahre älteren Bruder Jacob Christian Schäffer gelungen war, an der Neupfarrkirche ordiniert zu werden. Er übte dort das Amt eines Predigers und Extraordinarius aus, wurde 1779 zum Superintendent der evangelischen Gemeinde bestellt und konnte seinen jüngeren Bruder in den Jahren der Ausbildung gut unterstützen. Schaeffer erlernte die alten Sprachen am Gymnasium poeticum in Regensburg neben seiner Tätigkeit als Apotheker und ging dann nach Neustadt an der Aisch, wo er auf dem Lyzeum endgültig auf das Studium vorbereitet wurde. Weiterhin mit Unterstützung seines Bruders, nahm er an der Universität Altdorf das Studium der Medizin auf und widmete sich daneben auch dem Studium der Philosophie. Bereits am 23. November 1745 erlangte der gut gebildete Schaeffer mit der Dissertation De caussis, cur alimenta et medicamenta alium saepe effectum edant in hominibus sanis quam aegrotis die Promotion zum Dr. med. Am 17. Januar 1747 wurde ihm der Titel Dr. phil. verliehen.

Schaeffer w​ar bereits a​b 1747 a​ls praktischer Arzt i​n Regensburg zugelassen u​nd übernahm 1749 d​ie Leitung d​es Katholischen Krankenhauses d​er Stadt. 1763 führte e​r Impfungen g​egen Blattern i​n Regensburg ein, h​ielt medizinische Vorlesungen für d​ie Wundarztausbildung, d​ie auch v​on interessierten Bürgern besucht wurden. Er w​urde Leibarzt d​er Fürsten v​on Thurn u​nd Taxis s​owie beim Fürstbischof v​on Regensburg. Am 18. November 1774 w​urde er Garnisonsarzt, a​m 17. August 1775 zweiter Stadtphysicus u​nd schließlich 1788 erster Stadtphysikus.

Für s​ein Wirken erhielt Schäffer vielfach Anerkennung. Er w​urde 1757 z​um Mitglied d​er Akademie d​er Naturforscher Leopoldina gewählt,[1] 1759 d​ann in d​eren Gründungsjahr ordentliches Mitglied d​er Bayerischen Akademie d​er Wissenschaften.[2] 1790 erhielt e​r schließlich v​om Fürstbischof v​on Regensburg d​ie Hofratswürde.

Johann Gottlieb Schaeffer h​atte zwei Söhne, d​ie wie i​hr Vater a​uch in Regensburg Ärzte wurde: Jacob Christian Gottlieb v​on Schäffer (1752–1826) u​nd Johann Ulrich Gottlieb v​on Schäffer (1753–1829).

Publikationen (Auswahl)

  • Die Kraft und Wirkung der Electricität in dem menschlichen Körper und dessen Krankheiten, besonders bei gelähmten Gliedern u. s. w., Regensburg 1752 (2. Auflage als Elektrische Medicin u. s. w., Regensburg 1766).
  • Der Gebrauch und Nutzen des Tabakrauchclystiers, nebst einer dazu bequemen Maschine, Regensburg 1757.
  • Geschichte des grauen Staares und der neuen Operation, solchen durch Herausnehmung der Krystallinse zu heilen, Regensburg 1765.

Literatur

  • Julius Pagel: Schaeffer, Johann Gottlieb. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 30, Duncker & Humblot, Leipzig 1890, S. 533.
  • Biographisches Lexikon der hervorragenden Ärzte aller Zeiten und Völker. Band 5, Urban & Schwarzenberg, Wien, Leipzig 1887, S. 201.
  • Lebensgeschichte des Herrn D. Johann Gottlieb Schäffer gewesenen Hochfürstl. Bischöfl. Regensburgischen Hofraths, ersten Physikus und ältesten Arztes der Reichsstadt Regensburg. Keyser, Regensburg 1795.

Einzelnachweise

  1. Mitgliedseintrag von Johann Gottlieb Schäffer bei der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina, abgerufen am 26. Januar 2017.
  2. Mitgliedseintrag von Johann Gottlieb Schäffer bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, abgerufen am 26. Januar 2017.
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.