Johann Gottfried Riedel

Johann Gottfried Riedel, a​uch Riedl, Rüdl (getauft 12. Februar 1690 a​ls Johann Gottfriedt Riedl[1] i​n Falkenau a​n der Eger, Böhmen; gestorben 12. Dezember 1755 i​n Dresden) w​ar ein deutscher Maler, Restaurator, Galerieinspektor; s​eit 1742 Hofmaler i​n Dresden u​nd Aufseher d​er Gemäldegalerie.

Johan Gotfried Riedel trug den Titel Mahler und Inspector der Königl: Bilder=Gallerie in Dresden; 1813 A. H. Riedel, Kupferstichkabinett Dresden

Leben

Johann Gottfried Riedel w​urde als Sohn d​es Bürgers u​nd Fleischhauermeisters Andreas Riedel (1654–1719) u​nd seiner Ehefrau Elisabeth geb. Fritsch (1654–1729) i​n Falkenau geboren.

Er erlernte d​as Zeichnen u​nd Restaurieren v​on Bildern während e​iner fünfjährigen Ausbildung b​eim Maler Jakob Männl i​n Wien, d​er dort a​n der Gemäldegalerie tätig war. Von Männl b​ekam er a​uch das geheime Rezept e​iner Mixtur, m​it der e​r die Gemälde imprägnierte.

Nach seiner Lehrzeit i​n Wien setzte Riedel s​eine Ausbildung z​um Maler i​n Neapel i​n der Werkstatt d​es damals s​chon berühmten Künstlers Francesco Solimena fort.[2]

1725 w​ar er Maler d​er Grafen Nostitz-Rieneck i​n Falkenau[3] u​nd in Prag. 1735 u​nd 1737 restaurierte e​r einen großen Teil d​er Sammlung d​es Grafen Franz Joseph Georg v​on Waldstein i​n Dux.

Ab 1739 wurde er als Hofmaler des Kurfürsten Friedrich August II. nach Dresden berufen (jährliche Besoldung: 500 Reichstaler). Am 5. Mai 1742 erfolgte seine Bestallung zum Inspektor der königlichen Bildergalerie (jährliche Besoldung: 900 Reichstaler) neben dem Geheimen Kämmerer Johann Adam Steinhäuser. Als Oberaufseher der kurfürstlich-königlichen Gemäldesammlung erwarb er diverse Bilder, zum Beispiel 1751 auf der Leipziger Messe den Raub des Ganymed von Rembrandt (1635).

Riedel erstellte beim Ankauf von Bildern aus dem Ausland Gutachten und ist Verfasser des ersten gedruckten Kataloges der Gemäldegalerie. Als Galerieinspektor sorgte für die konservatorische Instandhaltung der Sammlungsbestände der königlichen Gemäldegalerie. Nach seinem Tod 1755 wurde sein Sohn Johann Anton Riedel (1736–1816) sein Nachfolger als Galerieinspektor.[4]

Johann Gottfried Riedel heiratete am 25. September 1725 in Falkenau Maria Theresia Sacher aus Karlsbad.[5] Neben dem Sohn Johann Anton gab es auch die Tochter Maria Theresia Riedel (* um 1730 in Prag; † 1792 in Dresden). Sie wurde von ihrem Vater in der Kunst des Malens ausgebildet und kopierte mit feiner Geschicklichkeit die Werke großer Maler.

Einzelnachweise

  1. Taufmatrik Falkenau (1658–1733) S. 343.
  2. https://de.wikisource.org/wiki/BLK%C3%96:Riedel,_Johann_Gottfried
  3. Traueintrag in Falkenau (Matrik Bd. 3, Trauungen 1658–1761), Jahrgang 1725
  4. http://saebi.isgv.de/biografie-druck/Johann_Gottfried_Riedel_%281691-1755%29
  5. Traumatrik Falkenau, Bd. 3, (1758–1761) Jgg. 1725 als kunstschaffender Herr Godefridum Rüdl, herrschaftlicher Maler.
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.