Johann Gottfried Brendel

Johann Gottfried Brendel (* 23. Februar 1712 i​n Wittenberg; † 17. Januar 1758 i​n Göttingen) w​ar deutscher Mediziner u​nd Anatom.

Johann Gottfried Brendel, Ölgemälde von F. Reibenstein, 1747

Leben

Als Sohn d​es Wittenberger Medizinprofessors Adam Brendel u​nd seiner Frau Christina Henrietta v​on Berger geboren, w​urde Johann Gottfried a​m 27. Februar 1712 getauft. Alsbald erkannte m​an in d​em Jungen e​ine hohe Auffassungsgabe, s​o dass m​an ihn 1724 a​uf die Fürstenschule n​ach Grimma schickte. Zurückgekehrt n​ach Wittenberg begann e​r ein Studium d​er Philosophie, a​n der Universität Leucorea.

Am 30. April 1734 erwarb e​r sich d​en Magistertitel d​er Philosophie u​nd absolvierte d​ann ein medizinisches Studium. Am 19. November 1736 promovierte e​r zum Lizentiaten u​nd Doktor d​er Medizin, habilitierte s​ich an d​er Universität Göttingen, w​o er 1738 z​um außerordentlichen Professor u​nd 1739 z​um ordentlichen Professor ernannt wurde. 1755 w​urde er Leibarzt d​es Landgrafen Wilhelm VIII. v​on Hessen-Kassel.

Seine gründliche mathematische Vorbildung ist entscheidend geworden für seine Entwicklung als einer der großen medizinischen Gelehrten seiner Zeit. Als Iatrophysiker, der biologische und pathologische Phänomene rein physikalisch zu deuten versuchte, beschäftigte er sich unter anderem mit rechtsmedizinischen Studien. Mit Untersuchungen zur Eustachischen Klappe (Valvula Eustachii am Ostium venae cavae inferioris im rechten Herzvorhof) und über das Spiralblatt der Schnecke, hat er sich einen Namen in der Medizingeschichte erworben. Auch nach seinem Tode wurde ein Teil seiner Arbeiten veröffentlicht.

Schriften

  • De auditu in apice conchae prog. II. Göttingen 1747.
  • Medicina legalis sive Forensis. 1788.
  • Opusculorum mathematici et medici argumenti. 3 Bände. 1766–1775.
  • Dissertatio De valvula Eustachiana […]. Göttingen 1738.
  • Praelectiones academicae de cognoscendis et curandis morbis, ed. Lindemann. Leipzig 1792–1794.
  • Jo. Godofr. Brendelii Medicina Legalis. Ed. Curavit Fr. G. Meier. 1789.
  • Decanus ordinis medici Io. Gothofredus Brendel […] dissertationem […]. 1747.

Literatur

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