Johann Geuder (Dichter)

Johann Geuder (getauft a​m 14. Dezember 1639 i​n Nürnberg; gestorben a​m 24. Dezember 1693 i​n Lauf a​n der Pegnitz) w​ar ein deutscher Dichter, Mitglied d​es Pegnesischen Blumenordens, Verfasser geistlicher Lyrik u​nd evangelischer Pfarrer.

Leben

Geuder w​ar der Sohn e​ines Bierkiesers. Nach d​em Besuch d​er St. Sebaldschule studierte e​r an d​er Universität Altdorf, w​o er 1665 Magister w​urde und e​ine Rede über Demokrit v​on Abdera hielt. 1666 w​urde er i​n die Nürnberger Kandidaten aufgenommen u​nd durfte m​it seinem Respondenten Georg Riges e​ine öffentliche Disputation halten, w​as als besondere Ehre angesehen wurde. 1668 w​urde er i​n Altdorf ordiniert, danach w​ar er Pfarrer i​n Ottensoos u​nd ab 1679 i​n Lauf a​n der Pegnitz.

Am 7. April 1668 wurde Geuder von Sigmund von Birken unter dem Namen Rosidan in den Pegnesischen Blumenorden aufgenommen. Er beteiligte sich mit zahlreichen Gelegenheitsdichtungen am Wirken der Pegnitzschäfer, verfasste schäferliche Hochzeitsgedichte und Leichenpredigten auf Nürnberger Patrizier und Gelehrte, darunter auf den Pfarrer Martin Limburger. Einige seiner Lieder wurden in Heinrich Müllers Geistliche Erquickungsstunden (Nürnberg 1673) und in die Altdorfische Lieder-Tafel aufgenommen. Von seinen dramatischen Dichtungen für das Nürnberger Komödienhaus blieb Das Freuden-Spiel. Die vergnügte Prinzessin Macarie (Nürnberg 1668) erhalten.

Werke (Auswahl)

  • Democritus Abderita. Altdorf 1665.
  • Theses XXX de legibus. Nürnberg 1667.
  • Hochzeitliches Freuden-Fest. Nürnberg 1667.
  • Das Freuden-Spiel Die vergnügte Prinzessin Macarie. Drama. Nürnberg 1668.
  • Das allerälteste und edelste Bau-Wesen der Ehre. Nürnberg 1672.
Handschriften

Literatur

  • Albert Fischer: Das deutsche evangelische Kirchenlied des 17. Jahrhunderts, Hildesheim 1964. Bd. 5, S. 124–128.
  • John L. Flood: Poets Laureate in the Holy Roman Empire. A Bio-bibliographical Handbook, Berlin & New York 2006. Bd. 2, S. 649 f.
  • [Johannes Herdegen]: Historische Nachricht von deß löblichen Hirten- und Blumen-Ordens an der Pegnitz Anfang und Fortgang / biß auf das durch Göttl. Güte erreichte Hunderste Jahr …, Nürnberg : Christoph Riegel 1744, S. 330–332.
  • Renate Jürgensen: Melos conspirant singuli in unum. Repertorium bio-bibliographicum zur Geschichte des Pegnesischen Blumenordens in Nürnberg (1644 – 1744), Wiesbaden 2006, S. 279–285.
  • Markus Paul: Reichsstadt und Schauspiel. Theatrale Kunst im Nürnberg des 17. Jahrhunderts, Tübingen 2002.
  • Georg Andreas Will: Nürnbergisches Gelehrten-Lexicon, Bd. 1., Nürnberg 1755, s.v. Geuder (Johann).
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