Johann Georg Nußbaumer

Johann Georg Nußbaumer (* 31. Dezember 1794 i​n Dobritschan b​ei Saaz, Böhmen; † 24. Januar 1854 i​n Plaß, Westböhmen) w​ar ein Oberforstmeister d​es Fürsten Klemens Wenzel Lothar v​on Metternich.[1]

Leben

Als Absolvent d​es Gymnasiums i​n Jitschin studierte Nußbaumer a​m polytechnischen Institut i​n Prag u​nd wurde i​m Jahre 1818 a​ls böhmischer Landvermesser vereidigt. Er w​ar im Jahr 1820 a​ls Oberförster i​n der Czerninschen Herrschaft Adersbach i​n Nordostböhmen u​nd 1825 i​n der Herrschaft Dymokur tätig. Nach d​em Jahr 1836 zunächst Forstmeister, danach Oberforstmeister d​er Fürst Metternichschen Domäne Plaß (Plasy) u​nd Königswart i​n Westböhmen m​it anerkannter forstwirtschaftlicher Tätigkeit d​es Waldfeldbaus u​nd der Durchforstungen. Johann Georg Nußbaumer ließ d​ie Eichen- u​nd Lindenalleen i​n Plaß (Plasy) u​nd in d​er Umgebung d​es Ortes pflanzen.

Nußbaumer w​ar Gründungsmitglied d​es böhmischen Forstvereins, Gründer e​ines Unterstützungsvereins für Forstarbeiter, Mitglied d​er k.k. Patriotisch-Ökonomischen Gesellschaft i​n Prag u​nd Gründer d​er von 1828 b​is 1834 bestehenden Forstschule i​n Plaß. Er befasste s​ich mit d​em schadenbringenden Vorkommen d​es Borkenkäfers i​n den herrschaftlichen Wäldern. Nußbaumer w​ar Verfasser v​on Fachabhandlungen u​nd des Lehrbuches „Populäre Anteilung z​u Biermanns Kulturverfahren“, erschienen 1854, u​nd Vizepräsident d​es böhmischen Forstvereins.

Werke (Auswahl)

  • Brouillon-Charte über den Gröninger Benzenhard und Dünkbühler Wald (1817)
  • Herrschaft Groningen. Brouillon-Charte über den Weegstädter oder Rappenkohlwald (1817)[2]

Familie

Johann Georg Nußbaumer war ein Sohn des Anton Nußbaumer (* 1759, † Plaß am 11. Mai 1832), Direktor der Herrschaft Dymokur, und seiner Ehefrau Josephine, geborene Tetschner, († nach 1830), Tochter eines Brauers in Smetschna bei Schlan (Slaný) in Böhmen. Georg Nußbaumer war verheiratet mit Charitas Theresia Barbara Ebenhöch (* 18. Oktober 1797 in Prag, Pfarrei Sankt Niklas), Tochter des Joseph Wenzeslaus Ebenhöch (* 1747) Registrator im k.k. Gubernium Prag. Das Ehepaar Johann Georg Nußbaumer und Charitas geborene Ebenhöch hatte sieben Kinder, fünf Söhne und zwei Töchter. Zwei der Söhne starben als Kinder in Plaß an Scharlach. Zu den Kindern ist bekannt: Charitas Josefine Nussbaumer (* 9. Dezember 1830 in Plaß), Wilhelm Nußbaumer, (* 27. Dezember 1836 in Plaß), Anton Nußbaumer, († nach 1907) in Eger (Cheb), Mathilde Nußbaumer, verehelicht mit einem Dr. Zimmer und Karl Nußbaumer.[3]

Literatur

  • J. Nozicka: Prehled vyvoja nasich lesu, Prag SZN, 1957.
  • Rudolf Stolarik: Historische Forschungen über die Wälder des Forstbetriebs Plaß, 1971, aus dem Forsteinrichtungsinstitut der Tschechoslowakei, Brandys nad Labem, Seite 7–17, in tschechischer Sprache
  • Der aufmerksame Forstmann, IV, 1. Seite 72–73.
  • Neue Schriften der k.k. Ökonomisch-Patriotischen Gesellschaft des Königreich Böhmen, II/1, Seite 210; II/2, 1929.
  • Richard Hess: Lebensbilder hervorragender Forstmänner und um das Forstwesen verdienter Mathematiker, Naturforscher und Nationalökonomen, 1885, Seite 256 f.
  • Monatsschrift für das württembergische Forstwesen 7, 1856, Seite 152.
  • Vereinsschrift für Forst- Jagd- und Naturkunde, 1854, Seite 83.
  • Biographisches Lexikon zur Geschichte der böhmischen Länder, Band III, herausgegeben von Ferdinand Seibt, Hans Lemberg und Helmut Slapnicka im Auftrag des Collegium Carolinum, Forschungsstelle für die Geschichte der böhmischen Länder, Seite 80, Oldenbourg Verlag München 2000. ISBN 3-486-55973-7
  • Stammfolge Ebenhöch, Ebenhöh, Ebenhoch von Hocheneben aus Hohenfels in der Oberpfalz, Deutsches Geschlechterbuch Band 172 (45.Allgemeines Band )C.A. Starke Verlag Limburg an der Lahn, 1975, Seite 251 und 252.

Einzelnachweise

  1. Monatschrift für das württembergische Forstwesen, Verlag Cotta, 1856, Seite 152
  2. https://www2.landesarchiv-bw.de/ofs21/olf/struktur.php?bestand=6657&klassi=&anzeigeKlassi=010.001
  3. http://www.drbruscha.homepage.t-online.de/
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