Johann Friedrich Bagge

Johann Friedrich Bagge (* 1711 i​n Göteborg; † 22. April 1784 i​n Lübeck) w​ar Kaufmann u​nd Ratsherr d​er Hansestadt Lübeck.

Grabstein Johann Friedrich Bagges aus dem Dom (wiederverwendeter Stein des Domdechanten Andreas Angerstein († 1570))

Leben

Johann Friedrich Bagge w​uchs in Göteborg auf, w​o sein Vater Lorenz Bagge Ratsmann d​er Stadt u​nd Kirchenvorsteher d​er deutschen Christinenkirche war. 1726 t​rat er i​n Lübeck s​eine kaufmännische Ausbildung i​n der Handlung d​es Kaufmanns Lorenz Münter an. 1735 gründete e​r mit d​em späteren Ratsherrn Eberhard Jakob Kipp a​ls Teilhaber e​in eigenes Handelshaus. Beide Geschäftspartner heirateten Töchter d​es Kaufmanns Johann Stöver. Während Kipp 1764 a​ls Ältermann d​er Stockholmfahrer i​n den Rat gewählt wurde, t​rat Bagge 1772 a​ls Ältermann d​er Schonenfahrer i​n den Rat d​er Stadt ein. Zur Ratswahl w​urde ihm u​nd dem n​eu erwählten Ratsherrn Johann Friedrich Brandt e​in Katalog d​er Stadtbibliothek gewidmet.[1] 1775 erwarb e​r für s​ich eine Grabkapelle a​m nördlichen Seitenschiff d​es Lübecker Doms, d​ie nach i​hm so benannte Bagge-Kapelle, d​ie heute a​ls Sakristei genutzt wird. Als seinen Grabstein ließ e​r die Grabplatte d​es Domdechanten Andreas Angerstein († 1570) z​ur Zweitverwendung überarbeiten.[2] Sein Bruder Ehregott Nicolaus Bagge (1725–1796) w​urde 1777 Generalsuperintendent i​n Coburg.[3]

Literatur

  • Johannes Baltzer, Friedrich Bruns: Die Bau- und Kunstdenkmäler der Freien und Hansestadt Lübeck. Herausgegeben von der Baubehörde. Band III: Kirche zu Alt-Lübeck. Dom. Jakobikirche. Ägidienkirche. Verlag von Bernhard Nöhring, Lübeck 1920, S. 68 ff. Unveränderter Nachdruck 2001: ISBN 3-89557-167-9
  • Emil Ferdinand Fehling: Lübeckische Ratslinie, Lübeck 1925, Nr. 915

Einzelnachweise

  1. Johann Georg Gesner: Denen Hochedlen und Wohlweisen Herren Herrn Johann Friedrich Bagge und Herrn Johann Friedrich Brandt ... neuerkohrnen vornehmen Mitgliedern Eines ... Raths, der ... Stadt Lübeck stattet ... den 25sten September 1772 seinen ergebensten Glückwunsch ab und überreichet Denenselben das dritte Stück des Verzeichnisses seltener Bücher die in der öffentlichen Bibliothek befindlich sind, Green, 1772
  2. BuK, S. 261; Klaus Krüger: Corpus der mittelalterlichen Grabdenkmäler in Lübeck, Schleswig, Holstein und Lauenburg 1100-1600, Jan Thorbeke Verlag, Stuttgart 1999, S. 717f (LÜDO319)
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