Johann Esche
Johann Georg Esche (* 2. Mai 1682 in Köthensdorf bei Taura; † 30. Januar 1752 in Limbach) war ein deutscher Strumpf-Fabrikant.
Biografie
Er war als Kutscher, Petschier und Formenstecher in Limbach bei Anton von Schönberg tätig und lernte nach einer Legende anlässlich einer Reise nach Dresden die französischen Strumpfwirkstühle kennen. Er soll zu Beginn des 18. Jahrhunderts in Limbach (heute Limbach-Oberfrohna) einen französischen Handwirkstuhl nachgebaut haben und wirkte aktiv an der Verbreitung der neuen Wirktechnik mit. 1719 errichtete Johann Esche in Limbach die erste sächsische Seidenstrumpfmanufaktur, deren Produkte sich vor allem unter qualitativen Aspekten positiv von den französischen Strümpfen unterschieden. 1747 wird er als „Strumpf-, Seiden-, und Wollenfabricant“ bezeichnet. Seine Nachkommen führten die Manufaktur in Limbach, das sich zum Zentrum der sächsischen Strumpfindustrie entwickelt hatte, fort, und verlagerten 1870 die Fabrik nach Chemnitz. Esche gilt als der Begründer der westsächsischen Maschenwarenindustrie.
Ehrung
In früheren Verwaltungsgebäuden der Fabrik entstand im 20. Jahrhundert das Eschemuseum, und die Stadt Limbach-Oberfrohna stiftete einen granitenen Gedenkstein für Johann Esche, der in der kleinen Grünanlage neben der Stadtkirche aufgestellt wurde und die Inschrift „Dem Begründer der sächsischen Wirkerei“ trägt.
Literatur
- Herbert Pönicke: Esche, Johann Georg. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 4, Duncker & Humblot, Berlin 1959, ISBN 3-428-00185-0, S. 642 (Digitalisat).