Johann Christof Merck
Johann Christof Merck,[1] Nachname auch Merk,[2] (geboren vor 1695 in Schwäbisch Hall; gestorben nach 1726 in Potsdam) war ein deutscher Porträt- und Tiermaler.
Leben
Über die Herkunft von Merck ist wenig bekannt. Der Berliner Chronist Friedrich Nicolai vermerkte 1786 hierzu: „Johann Christoph Merk, aus Hall in Schwaben gebürtig“.[3] Weder der familiäre Hintergrund ist überliefert, noch gibt es Hinweise zu seiner Ausbildung als Maler. Auch ist unklar, wie und warum er aus Schwaben nach Brandenburg kam. In Berlin war er ab 1695 als Maler am kurfürstlichen Hof tätig. Unter der Regierung von Kurfürst Friedrich III. (ab 1701 König Friedrich I.) schuf er Jagd- und Tiergemälde, darunter 1705 das Hundeporträt Ulmer Dogge, auf dem ein Kammerhund des Königs dargestellt ist. Ab 1717 war Merck am Hof von Friedrich Wilhelm I. in Potsdam tätig. Zu seinen Porträts gehörten beispielsweise Reiterbildnisse von Friedrich Wilhelm I. und der Markgrafen Philipp und Ludwig. Der König, mit dem Beinamen Soldatenkönig, beauftragte Merck mit einer Reihe von lebensgroßen Porträts seines Leibregiments, der Langen Kerls.[4] Darüber hinaus war Merck als Professor an der Berliner Akademie der Künste tätig.
Werke (Auswahl)
- Ulmer Dogge, 1705, Jagdschloss Grunewald (GK I 7174)
- Fuchs, 1709, Jagdschloss Grunewald (GK I 7166)
- Wolf, um 1712, Jagdschloss Grunewald (GK I 7160)
- Hirsch mit sechsundsechzigendigem Geweih, eine Kopie des Werkes von Merck, Jagdschloss Grunewald (GK I 7149)
- Schwerid Rediwanoff aus Moskau, Grenadier vom Roten Leibbataillon der Riesengarde Friedrich Wilhelms I. von Preußen, Merck zugeschrieben, 1718/1719, Deutsches Historisches Museum[5]
- James Kirkland aus Irland, Grenadier vom Roten Leibbataillon der Riesengarde König Friedrich Wilhelms I. von Preußen, Merck zugeschrieben, 1718/1719, Deutsches Historisches Museum[6]
- Brauner Hengst in Wiesenlandschaft, 1724 – Privatsammlung[7]
- Preussischer Riesengrenadier, um 1730, Royal Collection[8]
- Kopf eines Ebers, um 1731 Jagdschloss Grunewald (GK I 7168)
Literatur
- Lionel von Donop: Merk, Johann Christoph. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 21, Duncker & Humblot, Leipzig 1885, S. 399.
- Merk (Merck), Johann Christof. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 24: Mandere–Möhl. E. A. Seemann, Leipzig 1930, S. 416.
- Ekhart Berckenhagen: Die Malerei in Berlin vom 13. bis zum ausgehenden 18. Jahrhundert. Hessling, Berlin 1964.
- Helmut Börsch-Supan: Die Gemälde im Jagdschloss Grunewald. Staatliche Schlösser und Gärten, Gebr. Mann, Berlin 1965.
- Helmut Börsch-Supan: Die Kunst in Brandenburg-Preussen: ihre Geschichte von der Renaissance bis zum Biedermeier, dargestellt am Kunstbesitz der Berliner Schlösser. Gebr. Mann, Berlin 1980, ISBN 3-7861-1273-8.
Weblinks
Einzelnachweise
- Die Schreibweise Johann Christof Merck findet sich bei Helmut Börsch-Supan. Der Maler hat mehrere seiner dort befindlichen Gemälde mit „Merck“ signiert. Siehe Helmut Börsch-Supan: Die Gemälde im Jagdschloss Grunewald. S. 97–98. Zudem gibt das Rijksbureau voor Kunsthistorische Documentatie diese Schreibweise an.
- Die Schreibweise Merk findet sich in der Allgemeinen Deutschen Biographie und im Allgemeinen Lexikon der Bildenden Künstler.
- Friedrich Nicolai: Beschreibung der Königlichen Residenzstädte Berlin und Potsdam, aller daselbst befindlicher Merkwürdigkeiten, und der umliegenden Gegend. Friedrich Nicolai, Berlin 1786, S. 98.
- Uwe A. Oster: Sein Leben war das traurigste der Welt: Friedrich II und der Kampf mit seinem Vater. Piper Verlag, München 2011, ISBN 978-3-492-95382-5 (books.google.de – Leseprobe).
- Beschreibung des Gemäldes Schwerid Rediwanoff aus Moskau, Grenadier vom Roten Leibbataillon der Riesengarde Friedrich Wilhelms I. von Preußen (Memento des Originals vom 24. September 2018 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. auf der Internetseite des Deutschen Historischen Museums.
- Beschreibung des Gemäldes James Kirkland aus Irland, Grenadier vom Roten Leibbataillon der Riesengarde König Friedrich Wilhelms I. von Preußen (Memento des Originals vom 24. September 2018 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. auf der Internetseite des Deutschen Historischen Museums.
- Katalog der Kunsthandlung Ruef, München (PDF; 11 MB).
- Informationen zum Gemälde Preussischer Riesengrenadier auf der Internetseite der Royal Collection.