Johann Christian Luther
Johann Christian Luther (* 20. Maijul. / 1. Juni 1804greg. in Tallinn, Gouvernement Estland; † 16. Julijul. / 28. Juli 1853greg. ebenda) war ein deutschbaltischer lutherischer Theologe.
Leben und Theologie
Luther wurde als Sohn des Kaufmanns und Ratsherren Christian Wilhelm Luther sen. (1774–1841) in Tallinn (deutsch Reval) geboren. Sein Bruder war der estländische Industrielle Alexander Martin Luther (1810–1876), der später Vorsteher der Kirchengemeinde der Tallinner Nikolaikirche war.
Johann Christian Luther besuchte zunächst die Kreisschule von Tallinn (deutsch Reval), anschließend von 1817 bis 1823 das Gouvernements-Gymnasium in der estnischen Hauptstadt.
Luther schlug eine theologische Laufbahn ein. Von 1823 bis 1826 studierte er an der Universität Tartu (damals Kaiserliche Universität zu Dorpat), 1826/1827 an der Universität Berlin und 1828 an der Universität Heidelberg. Am 5. Dezember 1834 wurde er ordiniert.
Er war Mitglied der Estnischen Bibelgesellschaft und 1842 einer der Gründer der Ehstländischen Literärischen Gesellschaft.
Von 1834 bis zu seinem frühen Tod war Luther als Diakon und Prediger an der Gemeinde der Tallinner Nikolaikirche tätig. Er starb 1853 in Tallinn an der Cholera.
Privatleben
Luther heiratete in erster Ehe seine Cousine Friederike Amalie Luther (1807–1837). Ihr Vater Dietrich Martin Luther war Ältermann der Großen Gilde in Tallinn. Seine beiden Schwager waren die lutherischen Geistlichen Theodor Dietrich Witgenstein Luther (1812–1869) und Robert Johann Dietrich Luther (1816–1888).
Luthers zweite Ehefrau war nach dem Tod von Friedericke Amalie die Estländerin Luise Gertrude Felicius.[1]
Nachruf
- Reden zum Gedächtnisz des weiland Herrn Predigers und Diaconus zu St. Nicolai Johann Christian Luther. Reval 1853
Literatur
- Genealogia Lutherorum rediviva, oder, Nachrichten über die Familie Luther in Estland und Russland. Gesam. von Robert Luther; ergänzt und mit Anmerkungen versehen von Carl Russwurm. Reval 1883
- Erik Amburger (Hrsg.): Die Pastoren des Konsistorialbezirk Estland 1885–1919. Bearbeitet von Helmut Intelmann unter Mitwirkung von Helmut Speer und Karl-Johann Paulsen. Köln, Wien: Böhlau Verlag 1988 (= Quellen und Studien zur baltischen Geschichte, Band 11)