Johann Caspar Richter

Johann Caspar Richter (* 16. September 1708 i​n Leipzig; † 7. August 1770 ebenda) w​ar Kaufmann, Ratsherr u​nd Ratsbaumeister i​n Leipzig.

Johann Caspar Richter als Vorsteher des Georgenhauses. Gemälde von Elias Gottlob Haussmann, 1756.

Leben

Johann Caspar Richter w​ar der Sohn d​es Leipziger Handelsherrn Christian Richter. Im Unternehmen seines Vaters u​nd später i​n eigenen Firmen betrieb e​r Wechselgeschäfte u​nd handelte m​it Waren a​us Übersee s​owie mit englischen u​nd holländischen Woll- u​nd Seidenstoffen.[1]

1739 w​urde er Mitglied d​er Vertrauten Gesellschaft[2] u​nd 1749 Ratsherr i​n Leipzig. 1763 übernahm e​r das Amt d​es Ratsbaumeisters. Von 1750 b​is zu seinem Tode w​ar er a​uch Vorsteher d​es St. Georgen Zucht- u​nd Waisenhauses a​m Brühl.

Richter heiratete in zweiter Ehe die Witwe seines ehemaligen Geschäftspartners und Schwagers Christiana Regina Neuhauß, geborene Hetzer (1724–1780).[1] Sie besaß zwei benachbarte Bauerngüter im Dorf Gohlis. Auf diesem Gelände ließ Richter in den Jahren 1755–1756 ein Landhaus für den Sommeraufenthalt erbauen, das Gohliser Schlösschen. Wegen der Kontributionen im Siebenjährigen Krieg, die er als einer der wohlhabendsten Bürger Leipzigs besonders zu tragen hatte, verzögerte sich der Innenausbau des Schlösschens, so dass er noch vor dessen Fertigstellung starb. Richter bewohnte auch ein stattliches Haus am Thomaskirchhof und wohnte daher in unmittelbarer Nachbarschaft zur Kaufmannsfamilie Bose und zu Johann Sebastian Bach. Dort besaß er eine umfangreiche Sammlung von insgesamt etwa 400 Gemälden, Zeichnungen und Radierungen von Tizian, Raffael, Lucas van Leyden und Rubens.

Ehrung

Leipzig e​hrte Johann Caspar Richter m​it der Benennung d​er Richterstraße i​m Stadtteil Gohlis i​m Jahr 1896.[3]

Einzelnachweise

  1. André Loh-Kliesch, Leipzig-Lexikon
  2. Herbert Helbig, Die Vertrauten 1680-1980. Eine Vereinigung Leipziger Kaufleute: Beiträge zur Sozialfürsorge und zum bürgerlichen Gemeinsinn einer kaufmännischen Führungsschicht, Verlag: A. Hiersemann, Stuttgart (1980)
  3. Stadtarchiv Leipzig (Hrsg.): LEXIKON Leipziger Straßennamen. Leipzig: Verlag im Wissenschaftszentrum, 1995. S. 178
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