Johann Anton Friedrich Reil
Johann Anton Friedrich Reil (* 2. Februar 1773 in Ehrenbreitstein; † 22. Juli 1843 in Penzing bei Wien) war ein deutsch-österreichischer Schauspieler und Schriftsteller.
Leben
Johann Anton Friedrich Reils Vater war Zuckerbäcker. Er selbst war zunächst Herrschaftsbeamter bevor er Schauspieler wurde. Erste Engagements führten Reil nach Brünn, Laibach, Innsbruck und Regensburg. Zwischen 1800 und 1804 und 1809 und 1832 war er Ensemblemitglied des Wiener Hofburgtheaters.[1] Von September 1804 bis Januar 1808 war er am Stuttgarter Hoftheater. Danach war er kurzzeitig Regisseur in Salzburg unter Anton Ferrari.[2] In Wien heiratete er seine Schauspielkollegin Franziska Adler. Darüber hinaus arbeitete er als Dramatiker, Librettist, Regisseur. Nach der Pensionierung war er Kammerdiener am kaiserlichen Hof. Reil starb in Armut. Sein Interesse an Landeskunde führten ihn vom romantischen Naturerlebnis zur wissenschaftlichen Erforschung des Waldviertels. Das Donauländchen der kaiserl. königl. Patrimonialherrschaften im Viertel Obermannhartsberg in Niederösterreich. Geographisch und historisch beschrieben ist ein Markstein in der Entwicklungsgeschichte der Landeskunde und eine wichtige Quelle für Sozialgeschichte und Volkskunde des Vormärz.[1]
Werke (Auswahl)
Dramatische und Topographische Schriften (Auswahl)
- Der Bergsturz (Libretto für Joseph Weigl), Wien 1812.
- Der erste Mai (Lustspiel), Wien 1816.
- Baal's Sturz, oder Daniel in der Löwengrube (Libretto für Joseph Weigl), Wien 1820.
- Der Gang zum Eisenhammer (Libretto nach Friedrich Schiller für Conradin Kreutzer), Wien 1837.
- Wolfgang Häusler (Hrsg.): Der Wanderer Im Waldviertel: Ein Tagebuch für Freunde österreichischer Gegenden (1823). Österreichischer Bundesverlag, Wien 1981, ISBN 3-215-04426-9.
- Das Donauländchen der kaiserl. königl. Patrimonialherrschaften im Viertel Obermannhartsberg in Niederösterreich. Geographisch und historisch beschrieben. Wien 1835 (Online in der Google-Buchsuche).
- Literatur von und über Johann Anton Friedrich Reil im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Gedichte
- Das Lied im Grünen, vertont von Franz Schubert als D 917.[3]
- Glaube, Hoffnung und Liebe, vertont von Franz Schubert als D 954.
Literatur
- Constantin von Wurzbach: Reil, Johann Anton Friedrich. In: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. 25. Theil. Kaiserlich-königliche Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1873, S. 196–198 (Digitalisat).
- Till Gerrit Waidelich: Das Bild der Schweiz in der Österreichischen Musik des 19. Jahrhunderts. Anhang: Der Bergsturz bei Goldau, ein Singspiel in drei Aufzügen (Wien 1812). In: Neujahrsblatt. Allgemeine Musik-Gesellschaft Zürich, 2006, ISBN 3-905075-13-X.
- Reil, Johann Anton Friedrich (1773-1843), Schauspieler und Schriftsteller. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950, Band 9, Lieferung 41, 1984 Seite 39
Weblinks
Einzelnachweise
- Reil, Johann Anton Friedrich (1773-1843), Schauspieler und Schriftsteller. In: Österreichisches Biographisches Lexikon. Austrian Centre for Digital Humanities and Cultural Heritage, abgerufen am 18. Juni 2021.
- REIL, FRIEDRICH. In: Carl-Maria-von-Weber-Gesamtausgabe. Digitale Edition. 23. Dezember 2018, abgerufen am 18. Juni 2021.
- Das Lied im Grünen, D.917 (Schubert, Franz) – IMSLP. In: IMSLP. International Music Score Library Project, abgerufen am 18. Juni 2021 (englisch).