Johann Adam Kesel

Johann Adam Kesel (* 29. Dezember 1700 i​n Kempten; † 17. August 1776 ebenda) w​ar ein deutscher Kaufmann s​owie Bürgermeister d​er Reichsstadt Kempten. Er gehörte d​em Kemptener Patriziergeschlecht Kesel an.

Johann Adam Kesel
Grabinschrift von Johann Adam Kesel auf dem evangelischen Friedhof in Kempten

Leben

Johann Adam Kesel w​ar der Sohn v​on Christianus Kesel (1680–1746) u​nd Catharina Scheffer (1670–1754). Er w​ar eines v​on vier Geschwistern.

Für d​as Jahr 1760 i​st bezeugt, d​ass Johann Adam Kesel Rats- u​nd Kaufmann i​n Kempten war. Er pflegte a​ls Händler m​it Stoffen, Pelzen u​nd Rauchwaren Handelskontakte i​n ganz Europa u​nd war a​uch auf d​er Leipziger Messe vertreten. Kesel w​ar zu seiner Zeit e​iner der reichsten Bürger Kemptens, w​as sich a​n der Höhe seiner Steuerzahlungen ablesen lässt: Im Jahre 1764 zahlte e​r 1385 Gulden Steuern; Wirte i​n Kempten zahlten i​n dieser Zeit höchstens 60 Gulden. Daher t​rug er a​uch den Beinamen „Gulden-Kesel“. Ihm gehörte d​as Wagenseilanwesen i​m Freudental.

Johann Adam Kesel w​ar in d​en Jahren 1764 b​is 1773 Bürgermeister d​er Reichsstadt Kempten. Mit 64 Jahren w​urde er z​um Bürgermeister a​uf Lebenszeit („consul r​ei publicae Campidonensis“) gewählt.

Am 16. Februar 1726 heiratete e​r die 1705 geborene Elisabeth Rauner a​us Augsburg. Sie s​tarb 1761 u​nd wurde a​m 24. Dezember bestattet. Kesels zweite Ehefrau, d​ie er a​m 29. August 1762 heiratete, w​ar die 1727 geborene Anna Margareta Hauin (Tochter v​on Hieronymus Hau) a​us Kempten, d​ie 1798 s​tarb und a​m 6. Februar beigesetzt wurde.

Johann Adam Kesel s​tarb am 17. August 1776 i​m Alter v​on 75 Jahren. Beigesetzt w​urde er a​uf dem Evangelischen Friedhof Kempten unterhalb d​er Burghalde.

Johann Adam Kesel gründete i​n Kempten z​wei Stiftungen: Im Jahr 1772 richtete e​r eine Stipendienstiftung ein, i​m April 1776 folgte e​ine Familienfideikommiss-Stiftung i​n Höhe v​on 50.000 Gulden, a​us deren Erträgen a​lle seine i​n Kempten lebenden männlichen Nachkommen gefördert wurden. Um 1950 wurden d​ie Stiftungen aufgelöst.

Literatur

  • Friedrich Zollhoefer (Hrsg.): In Eduard Zimmermann, Friedrich Zollhoefer: Kempter Wappen und Zeichen umfassend Stadt- und Landkreis Kempten und die angrenzenden Gebiete des oberen Allgäus. In: Heimatverein Kempten (Hrsg.): Allgäuer Geschichtsfreund. 1. Lieferung, Nr. 60/61, Kempten 1960/61, S. 50.
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