Jobst Harrich

Jobst Harrich (getauft 30. September 1579 i​n Nürnberg; begraben 11. April 1617 ebenda) w​ar ein Nürnberger Maler u​nd Kopist.

Leben

Jobst Harrich w​ar Sohn d​es Schreiners Caspar Harrich u​nd dessen Frau Barbara. Von 1594 b​is 1597 machte Harrich e​ine Lehre b​eim Maler Martin Beheim (nicht z​u verwechseln m​it dem Kaufmann Martin Behaim). Am 20. November 1604 w​urde er Meister. Von 1609 b​is 1613 arbeitete Harrich a​ls Vorgeher. Er bildete d​ie Lehrlinge Georg Püler, Sebald Fischer, Sebastian Schütz, Christoph Gärtner u​nd Matthäus Mair aus. Harrich wohnte m​it seiner Familie a​m Bonersberg i​n der heutigen Schildgasse 26 i​n Nürnberg. Nach i​hm wurde d​ie Harrichstraße i​n seiner Heimatstadt benannt.

Familie

Aus d​er Ehe m​it seiner Frau Esther, d​ie er i​m Jahr 1601 geheiratet hatte, gingen v​ier Söhne u​nd zwei Töchter hervor. Sein Sohn Wolfgang Harrich w​urde ebenfalls Maler.

Werke

1613 beteiligte er sich an den Wandmalereien im Großen Rathaussaal in Nürnberg. Er galt als geschickter Kopist Albrecht Dürers. 1612 erhielt er den Auftrag, Dürers Paumgartner-Altar in der ehemaligen Klosterkirche St. Katharina zu kopieren, bevor die Originale in den Besitz des Herzogs Maximilian von Bayern übergingen. Der Frankfurter Patrizier Jakob Heller bestellte 1507 bei Albrecht Dürer einen Altar, den sog. Heller-Altar. Er sollte zum Schmuck der Frankfurter Dominikanerkirche (Predigerkloster) und zur Förderung des eigenen Seelenheils dienen. Die Kirche verkaufte die Haupttafel 1614 an Maximilian von Bayern. Diese Haupttafel wurde beim Brand der Münchner Residenz 1729 zerstört. Jobst Harrich hatte vom Altarblatt „Mariae Himmelfahrt“ aber eine Kopie erstellt. Sie befindet sich heute im Frankfurter Historischen Museum.

Eines seiner berühmtesten Gemälde i​st „Christus u​nd die Ehebrecherin“, d​as im Musée d​u Louvre i​n Paris z​u finden ist.

Literatur

  • Manfred H. Grieb (Hrsg.): Nürnberger Künstlerlexikon: Bildende Künstler, Kunsthandwerker, Gelehrte, Sammler, Kulturschaffende und Mäzene vom 12. bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts. K.G. Saur, München 2007, ISBN 3-598-11763-9.
  • Friedrich von Hagen: Harrich (Harrisch), Jobst. In: Michael Diefenbacher, Rudolf Endres (Hrsg.): Stadtlexikon Nürnberg. 2., verbesserte Auflage. W. Tümmels Verlag, Nürnberg 2000, ISBN 3-921590-69-8, S. 410 (online).
  • Hildegart Schlee: Artikel über Jobst Harrich. In: Christoph von Imhoff (Hrsg.): Berühmte Nürnberger aus neun Jahrhunderten. 2. Auflage. A. Hofmann Verlag, Nürnberg 1989, ISBN 3-87191-088-0, S. 171.
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.