Joachim Schulte (Bürgerrechtler)
Werdegang
Schulte stammt aus Nordrhein-Westfalen und unterrichtete bis 2019 an der Albert-Einstein-Schule in Schwalbach im Main-Taunus-Kreis.[1] Seit 1978 ist er in der Schwulenbewegung aktiv.[2] 1979 nahm er am dritten Russell-Tribunal der Neuen Linke teil und engagierte sich bei der Organisation des Homosexuellen-Treffens in Frankfurt am Main, des Homolulu-Kongresses.[3] 1979 war er in Bremen Mitorganisator einer der ersten beiden Christopher Street Days der Bundesrepublik. Er war 1982 sowohl Gründungsmitglied des Bremer „Rat-und-Tat-Zentrums“ als auch Mitinitiator des Tagungshauses Akademie Waldschlösschen, wo er heute im zugehörigen Stiftungsrat sitzt.[4] Er war darüber hinaus langjähriges Vorstandsmitglied im Trägerverein des lesbisch-schwulen Kommunikations- und Kulturzentrums Bar jeder Sicht in Mainz. Mit der Gründung des Netzwerks QueerNet Rheinland-Pfalz 2005 übernahm er die Funktion des Sprechers des Netzwerks.
Im November 2012 erhielt Schulte das Bundesverdienstkreuz am Bande. Die rheinland-pfälzische Familienministerin Irene Alt äußerte in ihrer Laudatio als Begründung für die Verleihung: „Joachim Schulte setzt sich mit der notwendigen Sensibilität und Überzeugungskraft für die Gleichstellung homo- und transsexueller Menschen bei allen Parteien, Behörden, Gremien, Professionen und Institutionen ein. Dieses nachhaltige Engagement für einen Politikbereich, dem wie kaum einem anderen Anfeindungen entgegen gebracht werden, verdient öffentliche Anerkennung.“[5] Alexander Schweitzer, Generalsekretär der rheinland-pfälzischen SPD, würdigte die Verdienste Schultes folgendermaßen: „Joachim Schulte hat etwas Großartiges erreicht. Er hat maßgeblich an der Realisierung eines Gesellschaftsbildes in Rheinland-Pfalz mitgewirkt, in dem Menschen nicht nach ihrer sexuellen Orientierung bewertet oder benachteiligt werden.“
Seit 2012 ist Schulte Vorsitzender der Schwusos in der rheinland-pfälzischen SPD.[6][7] Joachim Schulte ist auch Mitglied im Arbeitskreis Schwule Lehrer und lesbische Lehrerinnen der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) Rheinland-Pfalz[8] und im Lesben- und Schwulenverband Rheinland-Pfalz.[9] Schulte ist Mitglied im Arbeitskreis für die Gründung einer zentralen Gedenkstätte für alle NS-Opfergruppen in Mainz.[10] Joachim Schulte ist Landeskoordinator der SchLAu(„Schwul Lesbisch Bi Trans Auflärung“)-Projekte in Rheinland-Pfalz.[11]
Ehrungen
- 2012: Verdienstkreuz am Bande der Bundesrepublik Deutschland
Weblinks
- Bundesverdienstkreuz für Joachim Schulte, queer.de, 13. November 2012
Einzelnachweise
- Joachim Schulte erhält Bundesverdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland
- Zu den Wurzeln des Bremer Schwulen- und Lesbenzentrums
- Stiftungsflyer Akademie Waldschlösschen PDF (Memento vom 13. April 2014 im Internet Archive)
- Alt überreicht Bundesverdienstkreuz an Joachim Schulte (Memento vom 15. Oktober 2013 im Internet Archive) Ministerium für Integration, Familie, Kinder, Jugend und Frauen, Rheinland-Pfalz, 12. November 2012
- Mainz – SPD -Alexander Schweitzer: Bundesverdienstkreuz für Joachim Schulte (Memento vom 15. Oktober 2013 im Internet Archive), 13. November 2012
- Internetseite der Schwuso Rheinland-Pfalz
- Saarbrücken Verband will Homosexualität in Schulunterricht intensiver besprechen (Memento vom 27. Oktober 2013 im Internet Archive), Saarbrücker Zeitung, 29. November 2011
- Stadt und Landeszentrale für politische Bildung wollen der Mainzer Nazi-Opfer gedenken (Memento vom 23. Oktober 2013 im Internet Archive), In: Allgemeine Zeitung (Mainz), 1. August 2013
- Stadt und Landeszentrale für politische Bildung wollen der Mainzer Nazi-Opfer gedenken, Allgemeine Zeitung, 1. August 2013
- SchLAu-Projekt weitet einheitliche Aufklärungsarbeit in Deutschland aus, 7. Oktober 2013