Joachim Heinrich Oppenheim
Joachim Heinrich Oppenheim, auch Joachim Ḥayyim Oppenheim bzw. Joachim Chajim [Chaim] Oppenheim oder kurz Joachim Oppenheim (* 29. September 1832 in Ivančice (damals Eibenschütz); † 27. April 1891 in Berlin), war ein mährisch-jüdischer Gelehrter, Autor und Rabbiner in Jemnice, Ivančice und Toruń.
Leben
Joachim Oppenheim erhielt seine erste religiöse Erziehung von seinem Vater Bernhard Issachar Baer Oppenheim, dem Rabbiner von Eibenschütz. 1849–1853 besuchte er das Gymnasium in Brünn und ging nach Wien, wo er an der Universität Wien seine talmudischen Studien beim Rabbiner Lazar Horowitz betrieb. Nachdem er das Studium mit Erfolg beendete, wurde er 1858 nach Jemnice (damals Jamnitz) berufen, wo er seinem Bruder David Oppenheim als Rabbiner folgte, und 1860 in Ivančice in diesem Amt seinen Vater ablöste. Von 1868 bis zu seinem Tod war er Rabbiner in Toruń. Er starb in Berlin, wo er sich einer Operation unterzog.
Sein Sohn Berthold Oppenheim war Rabbiner in Olmütz, seine Tochter Ida Oppenheim (1864–1935) schrieb Romane und Ghettogeschichten.
Publizistische Tätigkeit
Joachim Oppenheim kann nur zwei selbständige Veröffentlichungen vorweisen:
- Das Tal-Gebet, Wien 1862
- Toledot ha-Mishnah, Presburg 1882, ursprünglich in Bet Talmud erschienen
Er veröffentlichte jedoch (vorzugsweise hebräisch) in zahlreichen jüdischen Zeitschriften wie Monatsschrift von Frankel, Homiletische Monatsschrift von Sonnenschein, Jeschurun von Kobak, Ha-Maggid, Ha-Karmel, Ha-Shaḥar oder Bet Talmud und in vielen jüdischen Jahrbüchern.
Quelle
- Gotthard Deutsch: Joachim (Ḥayyim) Oppenheim. In: Isidore Singer (Hrsg.): Jewish Encyclopedia. Band 9, Funk and Wagnalls, New York 1901–1906, S. 410.