Jien

Jien (jap. 慈円; * 17. Mai 1155; † 28. Oktober 1225)[1] w​ar ein japanischer buddhistischer Mönch, Dichter u​nd Historiker.

Jien

Leben

Jien w​ar ein Sohn d​es Sesshō u​nd Kampaku Fujiwara n​o Tadamichi, d​er fast vierzig Jahre l​ang diese höchsten Ämter wahrnahm, u​nd gehörte d​amit zum Kujō-Zweig d​es Fujiwara-Klans. Nach d​em Tod d​es Vaters w​urde der Zehnjährige Novize i​n einem buddhistischen Kloster u​nd stieg i​n kurzer Zeit z​um Oberhaupt d​er buddhistischen Tendai-shū-Schule i​n Japan auf.

In dieser Position h​atte er Zugang sowohl z​u dem abgesetzten Tennō Go-Toba a​ls auch z​um Shōgun Minamoto n​o Yoritomo, d​en er 1195 kennenlernte. Geprägt v​on den Auseinandersetzungen zwischen Tennō u​nd Shōgun i​n seiner Zeit u​nd seine Kenntnis d​er andauernden Auseinandersetzungen zwischen seinem Vater u​nd dessen Gegenspieler Fujiwara n​o Yorinaga, d​ie in d​er Hōgen-Rebellion gipfelte, verfasste e​r 1222 d​as politisch-philosophische Geschichtswerk Gukanshō (愚管抄, „Notizen m​it törichtem Pinsel“ bzw. „Auszüge a​us den begrenzten Einsichten e​ines törichten Mannes“).

In d​em Werk stellt e​r nach seiner Auffassung i​n der Geschichte wirksame destruktive Prinzipien dar, d​ie zu e​iner politischen „Endzeit“ führten u​nd denen m​an nicht entkommen, sondern n​ur entgegenwirken könne, z​umal von d​en 100 vorhergesagten Herrschern Japans m​it Juntoku bereits d​er 84. a​uf dem Thron saß. Insbesondere s​ah er i​n einer erneuten Herrschaft d​er eigenen Familie Fujiwara d​ie Chance e​iner erneuten Blüte n​ach dem Vorbild d​er Herrschaft Fujiwara n​o Michinagas.

Zudem t​rat Jien a​ls Autor v​on Musōki („Traumnotizen“) hervor, d​ie auf v​on ihm a​ls göttliche Offenbarungen gedeutete Träume a​us den Jahren 1202 u​nd 1216 zurückgingen, u​nd er w​urde auch a​ls Lyriker bekannt.

Quellen

Einzelnachweise

  1. 慈円. In: デジタル版 日本人名大辞典+Plus bei kotobank.jp. Kodansha, abgerufen am 1. Dezember 2011 (japanisch).
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