Jensensche Formel

In d​er Mathematik g​ibt die Jensensche Formel e​ine Formel für d​ie Integration e​iner analytischen Funktion über d​en Rand e​ines Kreises. Die Formel i​st nach d​em dänischen Mathematiker Johan Ludwig Jensen benannt, d​er sie 1899 erstmals beschrieb.

Sie i​st von grundlegender Bedeutung i​n der Nevanlinna-Theorie (Wertverteilungstheorie).

Formel

Sei eine analytische Funktion und seien ihre Nullstellen in der Kreisfläche für ein . Dann gilt

Falls in keine Nullstellen hat, erhält man den Mittelwertsatz von Gauß für die harmonische Funktion .

Beispiel: Polynome

Nach dem Fundamentalsatz der Algebra lässt sich jedes Polynom über zerlegen als

.

Aus der Jensenschen Formel folgt dann mit :

Beispiel: lässt sich zerlegen als mit . Wegen folgt daraus

.

Literatur

  • J. Jensen: Sur un nouvel et important théorème de la théorie des fonctions. In: Acta Mathematica. (Springer Netherlands) 22, 1899, S. 359–364. (französisch)
  • P. Borwein, T. Erdélyi: Jensen’s Formula. §4.2.E.10c In: Polynomials and Polynomial Inequalities. Springer-Verlag, New York 1995, ISBN 0-387-94509-1, S. 187.
  • S. G. Krantz: Jensen’s Formula. §9.1.2 In: Handbook of Complex Variables. Birkhäuser, Boston MA 1999, ISBN 3-7643-4011-8, S. 117–118.
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