Jean-Hippolyte Michon
Jean-Hippolyte Michon (* 20. November 1806 in Laroche-près-Feyt, Département Corrèze; † 8. Mai 1881 in Baignes-Sainte-Radegonde im Département Charente; Pseudonym Abbé *** bzw. Abbé trois étoiles) war ein französischer Schriftsteller und Begründer der modernen Graphologie.
Bekannt wurde Michon unter anderem als Autor des kirchlich indizierten Werkes De la rénovation de l'Église (1860). Unter dem heute nicht mehr geläufigen Pseudonym Abbé *** verfasste er populäre antiklerikale Werke, wie Le Maudit, La Réligieuse und Le Jésuite. In älteren Lexika wird der Abbé *** noch als eigenständige Person aufgeführt. Er „soll ein ehemaliger, zum Protestantismus übergetretener Trappist namens Leclerq sein, der als Pastor der wallonischen Gemeinde zu Hanau 1890 starb“, mutmaßt der Brockhaus von 1928.
Werke
- Von einem katholischen Prälaten [d. i. Jean Hippolyte Michon]: Der Verfluchte. Zur Kennzeichnung der katholischen Hierarchie und des Jesuitenordens in der Gegenwart. Hamburg: Bureau für die Literatur des Auslands, 1864. (dt. Übersetzung von Le Maudit)
- Abbé *** [d. i. Jean Hippolyte Michon]: Der Mönch. Roman. Leipzig: Verlag von E.F. Steinacker 1865. (dt. Übersetzung von Le Moine)
- System der Graphologie (Original 1875), München; Basel: Reinhardt, 1965.
Literatur
- Michon im Brockhaus von 1911 (Brockhaus-KKL5 Bd. 2, S. 181).
- Caspar Hirschi, Dreyfus, Zola und die Graphologen. Vom Expertenversagen zum Intellektuellensieg?, in: Historische Zeitschrift 303/3 (2016), S. 707–747.