Jan Schlürmann
Leben
Schlürmann besuchte das Fördegymnasium Flensburg, wo er im Juni 1994 das Abitur ablegte, und studierte ab April 1995 Deutsch und Geschichte an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU). Er legte 2000 das Erste Staatsexamen ab und wurde 2004 im Fach Neuere Geschichte promoviert.[1] Die Doktorarbeit verfolgte einen militärhistorischen Ansatz und wurde mit dem Fakultätspreis ausgezeichnet. Anschließend war Schlürmann fünf Jahre wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für schleswig-holsteinische Geschichte und am Lehrstuhl für nordeuropäische Geschichte der CAU. 2010 wechselte er kurzzeitig an die Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald, bevor er noch im selben Jahr wissenschaftlicher Referent im Schleswig-Holsteinischen Landtag wurde.[2] Von 2012 bis 2014 war er daneben programmverantwortlicher Studienleiter und Geschäftsführer der CDU-nahen Hermann Ehlers Akademie. Schlürmann, der unter anderem zur Geschichte der Fechtkunst geforscht hat, ist Mitglied im Vorstand der Deutschen Gesellschaft für Geschichte der Sportwissenschaft e. V.[3]
Fachliche Schwerpunkte
Schlürmanns fachliche Schwerpunkte liegen auf der schleswig-holsteinischen und nordeuropäischen Geschichte; er veröffentlichte aber auch zur lateinamerikanischen Geschichte. Sein Hauptarbeitsgebiet bilden dabei die Militärgeschichte des 18. bis 20. Jahrhunderts, die Vexillologie sowie die Sportgeschichte, vor allem die Geschichte der Fechtkunst. 2010/11 war er prominent an der kontrovers geführten geschichtspolitischen Diskussion um die Wiedererrichtung des Idstedt-Löwen in Flensburg beteiligt.[4]
Werke
- 1920. Eine Grenze für den Frieden. Die Volksabstimmungen zwischen Deutschland und Dänemark. Wachholtz, Kiel 2019, ISBN 978-3-529-05036-7.
- Schwarzer Adler, goldener Grund. Die Entwürfe des Werbegrafikers Hans Domizlaff für eine neue deutsche Flagge (1932 und 1952), Kiel 2017.
- mit Utz Schliesky: Lorenz von Stein – Leben und Werk zwischen Borby und Wien. Wachholtz, Kiel 2015.
- Die Schleswig-Holsteinische Armee 1848–1851. Der Andere Verlag, Tönning 2004, ISBN 3-89959-270-0.
Herausgeber
- mit Utz Schliesky und Daniel Günther: Schleswig-Holstein in Europa. Die Europäische Union aus Sicht eines Bundeslandes. Neumünster 2014. ISBN 978-3529029974.
- mit Jens Ahlers: AufBruch & BürgerKrieg. Schleswig-Holstein 1848–1851, 2 Bde. Kiel 2012. ISBN 978-3941713-09-3.
- mit Eva Susanne Fiebig (Hrsg.): Handbuch zur Nordelbischen Militärgeschichte. Heere und Kriege in Schleswig, Holstein, Lübeck, Lauenburg und Eutin, 1625–1863/67. Husum 2010. ISBN 978-3898763172.
- mit Gerhard Fouquet, Mareike Hansen, Carsten Jahnke: Von Ländern, Menschen, Meeren. Festschrift für Thomas Riis. Kiel 2006. ISBN 978-3899595260.
Neuere Fachaufsätze
- Vom Schachspiel zum "Kriegsspiel" - Versuche zur Theoretisierung militärischer Bewegungen im 18. und 19. Jahrhundert: In Jahrbuch 2021 der Gesellschaft für Geschichte der Sportgeschichte e. v. (2022), S. 89–112.
- Die Flaggen der preußischen Provinz Schleswig-Holstein 1867-1933/46. In: Der Herold 64 (2021), H. 1–2, S. 417–428.
- Ein biblio-biographisches Verzeichnis der Fechtmeister des Spätmittelalters und der frühen Neuzeit ca. 1350- ca. 1730, in: Jahrbuch 2019 der Deutschen Gesellschaft für Geschichte der Sportwissenschaft e. V. (2020), S. 21–64.
- Eine neue Quelle zur Geschichte der Uniformierung der Schleswig-Holsteinischen Marine von 1849, in: Zeitschrift für Heereskunde 83 (2019), Nr. 471, S. 13–16.
- Das portugiesische Militär in Macao. Geschichte und Organisation vom 16. Jahrhundert bis 1999., Kiel: 2018, Arbeitspapier
- Die Gottorfer Seeflagge von 1696 ...und ihre Nachfolgerinnen, in: Der Flaggenkurier 24 (2018), Nr. 47, S. 3–5.
- Turnkunst und Sport in deutschen Marinen, in: Jahrbuch 2017 der Deutschen Gesellschaft für Geschichte der Sportwissenschaft e.V. (= Studien zur Geschichte des Sports, Bd. 21), Münster: 2018, S. 35–54. ISBN 978-3-643-13926-9
- „In meinem Reich, geht die Sonne niemals unter“ – Reloaded. Drei monarchische Restaurations-Projekte in Lateinamerika um 1864, in: Der Wiener Frieden 1864 in deutscher, europäischer und globaler Perspektive, hrsg. von Oliver Auge und Ulrich Lappenküper (= Otto-von-Bismarck-Stiftung. Wissenschaftliche Reihe, Bd. 22), Paderborn 2016, S. 321–345.
- Die „Wirmer-Flagge“ – die wechselhafte Geschichte eines vergessenen Symbols der deutschen Christlichen Demokratie, in: Historisch-Politische Mitteilungen. Archiv für Christlich-Demokratische Politik 22 (2015), S. 331–342.
- 200 Jahre Deutsche Turner- und Turnverbandssymbolik als Spiegel der politischen Geschichte deutscher Staaten und politischer Ideologien, 1813–2013. In: Jahrbuch 2013 der Deutschen Gesellschaft für Geschichte der Sportwissenschaft e. V. (= Studien zur Geschichte des Sports, Bd. 18), Münster: 2014, S. 41–62.
- Schleswig-Holstein und Norwegen. Zu Gemeinsamkeiten der beiden äußersten Ränder des dänischen Gesamtstaates zwischen 1772 und 1814, in: Der Kieler Frieden 1814, hrsg. von Sonja Kinzler, Neumünster: 2013, S. 100–106.
- Die Versammlungshäuser der dänischen Minderheit in Schleswig 1864–1920, in: Heimstätten der Nation – Ostmitteleuropäische Vereins- und Gesellschaftshäuser im transnationalen Vergleich (= Tagungen zur Ostmitteleuropaforschung 32), hrsg. von Peter Haslinger, Heidi Hein-Kircher und Rudolf Jaworski, Marburg: 2013, S. 115–136.
Weblinks
Einzelnachweise
- Dissertation: Die Schleswig-Holsteinische Armee 1848–1851.
- Jan Schlürmann (Verlagsgruppe Husum)
- Impressum der Website der Deutschen Gesellschaft für Geschichte der Sportwissenschaft e. V.
- Der „Idstedt-Löwe“. Anmerkungen zur Geschichtspolitik in Flensburg. In: Mitteilungen der Gesellschaft für Schleswig-Holsteinische Geschichte 79 (2010), S. 43–57 sowie Fünf Jahre „Idstedt-Löwe“: Eine Bilanz. In: Mitteilungen der Gesellschaft für Schleswig-Holsteinische Geschichte. Band 90 (2016), S. 28–35.