Jan Liwacz
Jan Liwacz (* 4. Oktober 1898 in Dukla; † 22. April 1980 in Bystrzyca Kłodzka) war ein polnischer Kunstschmied und Gefangener des Konzentrationslagers Auschwitz I.
Gefangenschaft
Liwacz wurde am 16. Oktober 1939 in Bukowsko verhaftet und nach Gefängnisaufenthalten in Sanok, Krosno, Krakau und Nowy Wiśnicz am 20. Juni 1940 in das Konzentrationslager Auschwitz I deportiert.[1] In Auschwitz arbeitete er als Kunstschlosser und fertigte Geländer, Gitter, Kronleuchter und Tierkreiszeichen. Im Stammlager war er beteiligt an den Schmiedearbeiten für das Eingangstor.[2] Der umgedrehte Buchstabe B des zynischen Schriftzuges „Arbeit macht frei“, mit der kleineren Ausbuchtung nach unten, wird als Protestaktion verstanden.
Mehrfach war er für einige Tage in Isolationshaft im Bunker des Blocks Nr. 11, die er überlebte (vom 8. Juni 1942 an und vom 30. März 1943 an). Im Dezember 1944 wurde er in das KZ Mauthausen verlegt. Im Nebenlager Ebensee dieses KZ wurde Liwacz am 6. Mai 1945 befreit. Nach dem Krieg arbeitete er in Bystrzyca Kłodzka als Kunstschmied.
Im Dezember 2009 wurde der Schriftzug von Kriminellen gestohlen und dabei schwer beschädigt. Die Täter wurden schnell gefasst und der Schriftzug restauriert.[3][4]
Weblinks
Einzelnachweise
- Jochen Boberg (Museumspädagogischer Dienst Berlin), Herman Simon (Stiftung Neue Synagoge Berlin - Centrum Judaicum) (Hgg.): Kunst in Auschwitz 1940-1945. Begleitbuch zu der Ausstellung der Stiftung Neue Synagoge Berlin - Centrum Judaicum, im Kulturgeschichtlichen Museum Osnabrück/ Felix-Nussbaum-Haus und dem Muzeum Tradycij Niepodleglosciowych w Lodzi, Rasch Druckerei und Verlag, Bramsche 2005, ISBN 3-89946-051-0, S. 373, online: Exil Archiv: Liwacz, Jan. 2009, abgerufen am 17. Juni 2013.
- Vgl. Ines Rensinghoff: Auschwitz-Stammlager - Das Tor >Arbeit macht frei<, in: Detlef Hoffmann (Hg.): Das Gedächtnis der Dinge: KZ-Relikte und KZ-Denkmäler 1945-1995, Campus, Frankfurt/M.-New York 1998, S. 238–266, hier 260f.
- Jan Puhl: Eine bizarre Tat, in: Der Spiegel 48, 29. November 2010, S. 121f
- Joachim Mertes im Landtag Rheinland-Pfalz am 27. Januar 2010: PDF