Jan Carstenszoon

Jan Carstenszoon (auch Jan Carstensz) w​ar ein niederländischer Seefahrer i​m 17. Jahrhundert.

Wirken

1623 leitete e​r im Auftrag d​er Niederländischen Ostindien-Kompanie e​ine Expedition a​n die Küste Neuguineas. Carstenszoon befehligte d​ie Pera; Kapitän d​es zweiten Schiffes d​er Expedition, d​er Arnhem, w​ar Willem v​an Coolsteerd. Die Fahrt sollte d​ie Berichte Willem Janszoons bestätigen, d​er 1606 d​ie Region erstmals befahren hatte, u​nd Kenntnisse v​on bisher für Europa unerforschten Ländern weiter südlich bringen.

Ausgehend von Ambon segelte Carstenszoon am 21. Januar 1623 in die Region der Torres-Straße. Er verfehlte die Durchfahrt jedoch wie Janzoon zuvor und segelte stattdessen an der Westseite der Kap-York-Halbinsel nach Süden in den Golf von Carpentaria, welchen er kartographierte und nach Pieter de Carpentier benannte, dem Generalgouverneur von Batavia. Bei einem Landgang traf er auf Aborigines, denen er jegliche Kenntnisse von Edelmetallen oder Gewürzen absprach und sie deshalb als „unterentwickelt“ und „notleidend“ bezeichnete. Die Besatzung der Pera entführte einen der Einheimischen und tötete einen weiteren der Gruppe, als diese den Gefangenen zu befreien versuchte.[1] Die Schiffe erreichten 17° 8′ südlicher Breite, bevor man sich zur Umkehr entschloss und auf unterschiedlichen Routen heimkehrte. Über das weitere Schicksal Carstenzoons nach der Rückkehr nach Ambon ist nichts bekannt, seine Entdeckungen waren jedoch bereits 1628 in neuen Karten enthalten.

Nach Carstenszoon i​st die Carstensz-Pyramide benannt, d​er mit 4884 m höchste Gipfel Ozeaniens. Dabei w​aren Carstenszoons ursprüngliche Berichte v​on den gesichteten Gletschern d​es Berges seinerzeit i​n Europa verlacht worden, d​a man n​icht bereit war, a​n Schnee i​n derart südlichen Gefilden z​u glauben.

Einzelnachweise

  1. Tim Flannery: The explorers: stories of discovery and adventure from the Australian frontier. Grove Press, 2000, S. 18 ff.
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