Jan Brademann
Jan Brademann (* 1977 in Wolfen) ist ein deutscher Historiker und Archivar.
Leben
Brademann studierte zunächst Betriebswirtschaft, wechselte aber 1998 das Studienfach und studierte nun Geschichte, Politikwissenschaften sowie Landesgeschichte an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und der Universität Caen. Das Studium beendete er 2004 mit dem Magister, seine Magisterarbeit Autonomie und Herrscherkult. Adventus und Huldigung in Halle (Saale) in Spätmittelalter und früher Neuzeit erschien 2006 als 14. Band der Reihe Studien zur Landesgeschichte im Mitteldeutschen Verlag. Von 2005 und 2006 arbeitete er als wissenschaftliche Hilfskraft in der Abteilung für Westfälische Landesgeschichte an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster. Ab 2006 bis 2011 war er Mitarbeiter im Teilprojekt Profan und heilig. Kirchhöfe als Ort und Räume symbolischer Kommunikation in der ländlichen Gesellschaft Westfalens.
Bereits 2010 promovierte Brademann an der Universität Münster bei Werner Freitag mit einer Dissertation über die Kirchhöfe und Begräbniskultur im Münsterland in der Frühen Neuzeit. Für die Arbeit erhielt er 2012 den Karl-Zuhorn-Preis. Das Werk wurde 2013 mit dem Titel Mit den Toten und für die Toten. Zur Konfessionalisierung der Sepulkralkultur im Münsterland (16. bis 18. Jahrhundert) als 43. Band der Reihe Symbolische Kommunikation und gesellschaftliche Wertesysteme im Rhema-Verlag veröffentlicht. Von 2011 bis 2015 arbeitete er als wissenschaftlicher Assistent an der Fakultät für Geschichtswissenschaft, Philosophie und Theologie der Universität Bielefeld, am Lehrstuhl von Andreas Suter. Seit 2015 ist er Mitarbeiter im Archiv der Evangelischen Landeskirche Anhalts in Dessau. Nach einem Masterstudiengang in Archivwissenschaft an der Fachhochschule Potsdam, den er 2019 abschließen konnte, übernahm er noch im gleichen Jahr die Leitung des Archivs.
Brademann ist Autor, Herausgeber und Rezensent zahlreicher Fachveröffentlichungen und Mitautor der Mitteilungen des Vereins für Anhaltische Landeskunde. Seinen Forschungsschwerpunkt bildet, mittlerweile epochenübergreifend, die Kirchengeschichte Anhalts. Seit 2015 ist er ordentliches Mitglied der Historischen Kommission für Sachsen-Anhalt.
Veröffentlichungen (Auswahl)
Autor
- Autonomie und Herrscherkult. Adventus und Huldigung in Halle (Saale) in Spätmittelalter und früher Neuzeit. (Magisterarbeit), Mitteldeutscher Verlag, Halle 2006, ISBN 978-3-89812-270-2.
- Mit den Toten und für die Toten. Zur Konfessionalisierung der Sepulkralkultur im Münsterland (16. bis 18. Jahrhundert). (Dissertationsschrift), Rhema, Münster 2013, ISBN 978-3-86887-016-9.
- Jan Brademann: Freiheit und Bekenntnis – Die anhaltische Kirchenverfassung von 1920. Hrsg.: Evangelische Landeskirche Anhalts. Dessau-Roßlau 2021, ISBN 978-3-9819215-4-0.
Herausgeber
- Leben bei den Toten. Kirchhöfe in der ländlichen Gesellschaft der Vormoderne. mit Werner Freitag, Rhema, Münster 2007, ISBN 978-3-930454-79-2.
- Liturgisches Handeln als soziale Praxis. Kirchliche Rituale in der Frühen Neuzeit. mit Kristina Thies, Rhema, Münster 2014, ISBN 978-3-86887-023-7.
- Konjunkturen konfessioneller Differenz? Lutheraner und Reformierte zwischen Westfälischem Frieden und Union. mit Marianne Taatz-Jacobi, Rhema, Münster 2018, ISBN 978-3-86887-045-9.
- Weibliche Diakonie in Anhalt. Zur Geschichte der Anhaltischen Diakonissenanstalt Dessau. Mitteldeutscher Verlag, Halle 2019, ISBN 978-3-96311-104-4.
- Evangelische Kirche im Freistaat Anhalt. Erinnerungen von Oberkirchenrat Franz Hoffmann an die Jahre 1918 bis 1923. Mitteldeutscher Verlag, Halle 2021, ISBN 978-3-96311-452-6.
Weblinks
- Jan Brademann in der Deutschen Biographie
- Jan Brademann bei Clio-online
- Im Interwiew: Jan Brademann (5 Befragungen) in audiodienst.de
- Eintrag über Jan Brademann in LovelyBooks
- Schriften von Brademann, Jan im Opac der Regesta Imperii