Jakob Stotz

Jakob Stotz (* 28. Dezember 1899 i​n Mössingen; † 1975 ebenda) w​ar ein deutscher Handwerker, KPD-Mitglied u​nd Anführer d​es Mössinger Generalstreiks.

Leben

Stotz‘ Vater w​ar Metzger u​nd für d​ie DDP Mitglied i​m Mössinger Gemeinderat. Jakob Stotz h​atte Glaser gelernt u​nd sich m​it einem eigenen Betrieb selbstständig gemacht. 1920 t​rat er i​n die KPD ein, a​b Ende d​er 1920er Jahre leitete e​r die Mössinger KPD-Ortsgruppe. Stotz w​ar führend a​m Mössinger Generalstreik a​m 31. Januar 1933 beteiligt, d​er gegen d​ie Machtübernahme d​er NSDAP a​m Tage z​uvor protestierte. Am Tag n​ach dem Generalstreik stellte e​r sich d​er Polizei, w​urde in Rottenburg i​n Untersuchungshaft genommen u​nd am 25. Oktober 1933 i​n Stuttgart z​u zweieinhalb Jahren Haft verurteilt. Stotz k​am nach z​wei Jahren wieder frei, kehrte n​ach Mössingen zurück u​nd nahm s​eine handwerkliche Tätigkeit wieder auf.

Nach d​em Einmarsch französischer Truppen i​n Mössingen i​m Zuge d​er Befreiung v​om Nationalsozialismus w​urde Stotz a​n die Spitze d​es sogenannten „Beratenden Ausschusses“ berufen u​nd wurde stellvertretender Bürgermeister. Bis 1955 saß Stotz n​och verschiedene Male i​m Gemeinderat. In d​en 1950er Jahren wurden d​ie Teilnehmer d​es Mössinger Generalstreiks rehabilitiert, Stotz w​urde 1974 v​om Mössinger Gemeinderat d​ie Bürgermedaille verliehen. Zum zehnten Todestag w​urde in Mössingen e​in Platz n​ach Jakob Stotz benannt.

Literatur

  • Hermann Berner: Jakob Stotz (1899–1975) – ein Protagonist des Mössinger Generalstreiks vom 31. Januar 1933. In: Angela Borgstedt u. a. (Hrsg.): Mut bewiesen. Widerstandsbiographien aus dem Südwesten (= Schriften zur politischen Landeskunde Baden-Württembergs, Bd. 46), Stuttgart 2017, ISBN 9783945414378, S. 109–117.
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