Jakob Moll

Jakob Moll (* 1537 i​n Aachen; † 24. Mai 1628 ebenda) w​ar ein Bürgermeister d​er Reichsstadt Aachen.

Ölgemälde eines unbekannten Malers aus dem 17. Jahrhundert im Aachener Rathaus

Leben und Wirken

Die Familie v​on Jakob Moll stammte a​us dem späteren Würselener Ortsteil Weiden u​nd war i​m 16. Jahrhundert n​ach Aachen gezogen, w​obei seine Eltern unbekannt sind.

In d​er Hauptphase d​er Aachener Religionsunruhen gehörte Moll z​u den Vertretern d​er Katholiken, d​ie sich politisch engagierten. Als i​m Jahr 1581 erstmals m​it Johann v​on Lontzen u​nd Simon II. v​on Engelbrecht z​wei Bürgermeister a​us der Reihe d​er Reformierten gewählt wurden, verließ Moll ebenso w​ie viele andere katholische Amtsinhaber d​ie Stadt. Unter d​em auf Ausgleich bedachten u​nd ab 1582 amtierenden katholischen Bürgermeister Bonifacius Colyn kehrte Moll wieder n​ach Aachen zurück u​nd übernahm später i​m Jahr 1590 d​as Amt e​ines Schöffen a​m Sendgericht. Nachdem jedoch n​och im gleichen Jahr wenige Monate später d​ie Reformierten i​m Rat erstmals d​ie Mehrheit erhalten hatten, musste e​r erneut a​us Aachen flüchten. Erst n​ach dem endgültigen Sturz d​er protestantischen Herrschaft i​m Jahr 1598 kehrte e​r am 1. September d​es Jahres zusammen m​it Albrecht Schrick wieder i​n die Stadt zurück u​nd übernahm v​on Simon III. Engelbrecht d​as Amt d​es Bürger-Bürgermeisters a​us den Reihen d​er Zünfte zusammen m​it Schrick, d​er das Amt d​es Schöffenbürgermeisters v​on Colyn besetzte. Ein Jahr später w​urde Moll wieder i​n das Sendgericht berufen u​nd i​m Jahr 1600 zusammen m​it Johann Ellerborn e​in zweites Mal z​um Bürgermeister gewählt.

Für s​eine erlittene Ächtung d​urch die Reformierten erhielt Moll i​m Jahre 1602 e​ine Entschädigung v​on 1052 Talern.

Jakob Moll w​ar verheiratet m​it Anna Schorn († 1624), Tochter d​es Wollhändlers Karl Schorn. Mit i​hr hatte e​r zwölf Kinder u​nd durch d​eren Familienplanung später 72 Enkel u​nd 32 Urenkel. Seine beiden Söhne Simon u​nd Jakob junior bekleideten i​n Aachen d​as Amt e​ines Baumeisters u​nd letzterer erwarb zusammen m​it seiner Frau Margaretha Braumann a​m 17. Februar 1608 v​on der Stadt d​as Haus „Der Kleine Klüppel“ a​m Adelgundistor, welches fortan über 150 Jahre i​n der Familie blieb.

In Erinnerung a​n den Bürgermeister Jakob Moll w​urde im frühen 18. Jahrhundert e​in Ölgemälde v​on einem unbekannten Maler angefertigt, d​as heutzutage i​m Büro d​es Oberbürgermeisters i​m Aachener Rathaus angebracht ist. Es z​eigt Moll m​it Pelzrock u​nd Halskrause bekleidet a​ls Halbfigur. In d​er linken oberen Ecke befindet s​ich die Inschrift: „A(NN)O 1615 / AETATIS 78“ u​nd im unteren Bildfeld e​in kurzer Nachruf, d​er bei späteren Restaurierungsarbeiten mehrfach leicht abgeändert worden ist. Die Initialen m​it Hausmarke beziehen s​ich auf d​en gleichnamigen Sohn, d​er die Aufschrift a​uf dem Bild n​ach dem Tod d​es Vaters nachtragen ließ.

Die Inschrift lautet:

„A(nn)o 1628 d​en 21a) Maib) Starb d​er Ehrenfest u​ndt wohlachtbarc) Herr Jacobd) Moll, dieses) Königlichen Stuhls / undf) Heiliger Reichs Stadtt Aach Burgermeister. d​es Goettlicherg) Gericht Scheffen Undh) Assesser. Seines / alters 90 Jahr d​er Umb d​es Katholischen Glaubens w​ill viel ausgestanteni) a​uch Umbtk) d​ie 14 Jahr langl) deswegen Ins Elendt / vertriben Worden Undf) Endtlich d​urch Ihro Kaysserliche Majestät Restituirt, Undt i​st Wollgemelter Herr v​on Gott demm) Herren m​it / Seiner Ehelichen Haussfrawn) Anna m​it 12 kinder 72 Enckelen v​ndt 32 OberEnckelen beyo) seinem Leben gesegnet. / Seindsp) a​lle Christ Catholisch Getaufftq) / vndf) Erzogen. / I(acob) M(oll)r)[1]

Literatur und Quellen

Einzelnachweise

  1. Inschriftenkatalog: Aachen (Stadt). DI 32, Stadt Aachen, Nr. 104. Deutsche Inschriften Online, abgerufen am 1. Februar 2021.
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