Jakob Mennel

Jakob Mennel, latinisiert a​uch Manlius (* u​m 1460 i​n Bregenz; † v​or dem 9. Januar 1525 i​n Freiburg) w​ar ein österreichischer Jurist, Hofgeschichtsschreiber Maximilians I. u​nd Genealoge.

Jakob Mennel überreicht seine Schrift „Die Fürstliche Chronickh“ an König Maximilian I. und vermutlich dessen Tochter Margarethe. Miniatur des sogenannten Mennel-Meisters im „Zeiger“, Freiburg 1518 (Wien, Österreichische Nationalbibliothek, Cod. 7892, Bl. 2r).

Leben und Werk

Jakob Mennel w​ar Sohn d​er als Wahrsagerin u​nd Hexe beschuldigten Dorothea Mennel u​nd des Bregenzer Bürgers Jos Mennel. 1477 begann e​r an d​er neu gegründeten Universität Tübingen z​u studieren u​nd wurde d​ort 1481 Baccalaureus artium u​nd 1484 Magister artium.[1] In Freiburg i​m Breisgau n​ahm er d​as Studium d​er Rechte a​uf und w​urde Doktor beider Rechte. 1496 w​urde er Stadtschreiber i​n Freiburg, 1500 Kanzler d​er Johanniter i​n Heitersheim. 1505 ernannte Maximilian i​hn zum kaiserlichen Rat.

Als s​ein Hauptwerk g​ilt die Maximilian 1518 übergebene „Fürstliche Chronik“, d​ie Cronica Hapsburgensis n​uper rigmatice. Eine a​uf genealogischer Grundlage erarbeitete Geschichte d​es Hauses Habsburg i​n Reimform. Darin w​urde eine Abstammung d​es Hauses Habsburg v​on den Merowingern konstruiert, i​ndem Chlothar I. e​in Sohn Odoperth zugedacht wurde, d​em Ahnherr d​er Habsburger.

Mennel verfasste a​uch eine gereimte Anleitung z​um Schachspiel (Schachzabel Spiel), d​ie auf d​em Werk d​es Konrad v​on Ammenhausen beruht u​nd unter anderem 1520 i​n Oppenheim gedruckt wurde.

Literatur

  • Karl Heinz Burmeister: Mennel, Jakob. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 17, Duncker & Humblot, Berlin 1994, ISBN 3-428-00198-2, S. 83–85 (Digitalisat).
  • Karl Heinz Burmeister: Seine Karriere begann auf dem Freiburger Reichstag. Der Jurist und Historiker Dr. Jakob Mennel (1460–1526). In: Hans Schadek (Hrsg.): Der Kaiser in seiner Stadt. Maximilian I. und der Reichstag zu Freiburg 1498. Kore-Edition, Freiburg im Breisgau 1998, ISBN 3-933056-64-0, S. 94–113 (Digitalisat; PDF; 4,4 MB).
  • Adalbert Horawitz: Jakob Mennel. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 21, Duncker & Humblot, Leipzig 1885, S. 358–362.
  • Clemens Joos: Jakob Mennel. In: Killy Literaturlexikon 8 (2010), S. 165f.
  • Tanja Reinhardt: Die habsburgischen Heiligen des Jakob Mennel. Dissertation. Universität Freiburg, Freiburg 2002, Volltext online.
  • Regula Schmid Keeling: Mennel, Jakob. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
  • Peter-Johannes Schuler: Notare Südwestdeutschlands. Textband. Stuttgart 1987, S. 296–300
  • Linda Elise Webers: Genealogische Herrschaftslegitimierung in Text und Bild. Die ‚Fürstliche Chronik’ Jakob Mennels und ihr Ort im gedechtnus-Werk Maximilians I. Dissertation TU Dresden 2015, veröffentlicht 2017 qucosa
Wikisource: Jakob Mennel – Quellen und Volltexte

Einzelnachweise

  1. Mennel (Manlius), Jakob. In: Verfasserlexikon. Band VI, Sp. 389 ff.
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