Jakob Ludwig Bruhns

Jakob Ludwig Bruhns (* 30. Oktober 1852 i​n Lübeck; † 30. Juni 1923 ebenda) w​ar ein deutscher Weinhändler u​nd Komponist.

Leben

Jakob Ludwig Bruhns w​ar der jüngste Sohn d​es Lübecker Weinhändlers Karl Bruhns. Seine Mutter Julie, geb. Herrmann (1823–1892), stammte a​us einer Thüringer Musikerfamilie u​nd war d​ie Schwester d​es Organisten u​nd Musikdirektors Gottfried Herrmann.[1] Die Pianistin Clara Herrmann w​ar seine Cousine, ebenso Julia d​a Silva-Bruhns, d​ie Mutter v​on Thomas Mann.

Als 26-Jähriger wurde er Teilhaber der traditionsreichen Lübecker Weinhandlung (gegründet 1795), An der Untertrave 111/112. Um mehr seinen musikalischen Neigungen nachgehen zu können, studierte er 1889/90 am Konservatorium in Leipzig, vor allem bei Carl Reinecke und Salomon Jadassohn.[2] Er komponierte eine Reihe von Klavierstücken, darunter 50 Stücke zu Carl Czernys Kunst der Fingerfertigkeit. Seine Hoffnung, Johannes Brahms mit einer ihm angebotenen Widmung des Werkes zu einer Empfehlung bewegen zu können, erfüllte sich nicht.[3]

Werke

  • Sechs Lieder: für eine Singstimme mit Begleitung des Pianoforte. Leipzig: Jost, o.J
Digitalisat, Stadtbibliothek Lübeck
  • Fünfzig Stücke zu Carl Czerny’s Kunst der Fingerfertigkeit: als Zweites Klavier oder zum Solovortrag. Berlin: Schlesinger [1897], Heft 1–6
Heft 1 Digitalisat, Stadtbibliothek Lübeck
Heft 2 Digitalisat, Stadtbibliothek Lübeck
Heft 3 Digitalisat, Stadtbibliothek Lübeck
Heft 4 Digitalisat, Stadtbibliothek Lübeck
Heft 5 Digitalisat, Stadtbibliothek Lübeck
Heft 6 Digitalisat, Stadtbibliothek Lübeck
  • Canonische Suite: sieben Canons im Einklange für zwei Pianoforte zu vier Händen. Berlin: Simrock, o. J. (Clara Herrmann gewidmet)
Digitalisat, Stadtbibliothek Lübeck
  • Deutschland marschiert: [für Gesang und Klavier]. Gedicht von Jürgen Fehling. Lübeck : Robert, [1914]
Digitalisat, Stadtbibliothek Lübeck

Literatur

  • Johann Hennings: Musikgeschichte Lübecks I: Die weltliche Musik. Kassel und Basel: Bärenreiter 1951, S. 270

Einzelnachweise

  1. Siehe den Stammbaum in MGG, Band 6, S. 265
  2. Johann Hennings: Die weltliche Musik (= Musikgeschichte Lübecks. Band I). Bärenreiter, Kassel und Basel 1951, OCLC 924098628, S. 270.
  3. Andrea Hammes: Brahms gewidmet: Ein Beitrag zu Systematik und Funktion der Widmung in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. (= Abhandlungen zur Musikgeschichte. Band 28), Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 2015 ISBN 9783847004370, S. 131
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