Jakob Koenen
Jakob Koenen (* 5. Juni 1907 in Lippstadt; † 16. Januar 1974 ebenda) war ein deutscher Politiker der SPD sowie ein bedeutender Sportfunktionär.
Leben
Nach dem Besuch der Oberschule absolvierte Koenen, der römisch-katholischen Glaubens war, eine Lehre zum Polsterer. 1930 legte er die Meisterprüfung ab und übernahm die Geschäftsführung eines Betriebes. Drei Jahre später machte er sich mit einem Ladengeschäft mit Polstererwerkstatt selbständig. 1946 wählte ihn die örtliche Innung des Polsterer- und Tapezierhandwerks zum Obermeister.
Politische Karriere
Koenen gehörte dem Deutschen Bundestag von 1953 bis 1969 an. Zudem war er vom 9. November 1948 bis zu seinem Tode für insgesamt 26 Jahre Bürgermeister von Lippstadt[1]. Nach seiner ersten Wahl im Herbst 1948 bildete er die erste sozial-liberale Koalition auf kommunaler Ebene in Deutschland und wurde der erste Nachkriegsbürgermeister der Stadt. Während seiner Amtszeit war er verantwortlich für den sehr raschen wirtschaftlichen Aufschwung der Stadt.
Ab 1952 war Koenen zudem Vizepräsident des nordrhein-westfälischen Städtebundes.
Sportliche Karriere
Jakob Koenen war vielfältig als Sportfunktionär tätig. Dabei stand stets der Fußball im Vordergrund. Er war unter anderem Erster Vorsitzender des Fußballvereins Teutonia Lippstadt, langjähriger Vorsitzender des Fußball- und Leichtathletik-Verbandes Westfalen, Vizepräsidentschaft des Deutschen Sportbundes und Schatzmeister des Deutschen Fußballbundes (DFB). Übrigens wurde der Lippstädter auf jenem Bundestag des DFB in das Präsidium der Fußballer gewählt, der 1962 in Dortmund auch über die Bildung der Bundesliga befand.
Auszeichnungen
Nach 25-jähriger Amtszeit als Bürgermeister erfolgte die Ernennung zum Ehrenbürger von Lippstadt.
Sonstiges
Nach Koenen war das Jakob-Koenen-Bad in Lippstadt (welches mittlerweile geschlossen und abgerissen wurde) sowie die Jakob-Koenen-Straße in Kamen benannt. In dieser Straße befindet sich die Geschäftsstelle des FLVW sowie das SportCentrum Kamen-Kaiserau, die frühere Sportschule Kaiserau.
Literatur
- Bernd Haunfelder: Nordrhein-Westfalen. Land und Leute. 1946-2006. Ein biographisches Handbuch. Aschendorff Verlag, Münster 2006, ISBN 3-402-06615-7. S. 259.