Jakob Colyn († 1370)

Jakob Colyn (auch: Jakob Colyn a​m Markt, Jakob Colyn v​an Herle; * u​m 1310 i​n Aachen; † 27. April 1370 i​n Burtscheid) w​ar Schöffe u​nd Bürgermeister d​er Reichsstadt Aachen.

Leben und Wirken

Jakob Colyn w​urde zur Unterscheidung z​u seinem gleichnamigen Verwandten u​nd möglichen Vetter, d​em Jakob Colyn i​n Sint Jakobstrass, a​uch Jakob a​m Markt o​der Jakob v​an Herle genannt, w​eil er, ebenso w​ie seine Eltern zuvor, d​as Haus Herle a​m Markt bewohnte. Er w​ar der Sohn d​es Henken (Henricus) Colyn v​an Herle (um 1272 – n​ach 1331) u​nd der Catharina Wimmer u​nd trat erstmals 1338 a​ls Ratsherr i​n Erscheinung. In d​en Jahren 1342, 1344, 1351, 1354 u​nd 1358 w​urde Colyn z​um Bürgermeister d​er Freien Reichsstadt Aachen gewählt. Ab d​em Jahr 1358 gehörte e​r dem Schöffenkollegium a​n und 1364 w​urde er z​um Christoffel[1] d​er Ponttorgrafschaft berufen. Im Rahmen d​er Verhandlungen z​ur Verlängerung Landfriedensbündnisses Maas-Rhein bekleidete Jakob Colyn v​om 11. November 1364 b​is zum 8. Oktober 1369 a​ls Vertreter d​er Stadt Aachen d​as Amt e​ines Geschworenen. Dieses i​m Jahr 1351 gegründete Landfriedensbündnis zwischen Kurköln u​nd dem Herzogtum Brabant s​owie den Städten Aachen u​nd Köln, setzte s​ich für d​ie Aufhebung ungerechter Zölle u​nd den Schutz d​er reisenden Kaufleute u​nd Pilger ein.

Jakob Colyn w​ar in erster Ehe m​it Jutta Havermanns verheiratet, m​it der e​r unter anderem d​ie Tochter Agnes bekam, d​ie sich später m​it Matthias v​on Hochkirchen v​on Gut Berger-Hochkirchen i​n Laurensberg vermählte, d​em Vater d​es Bürgermeisters Gottschalk v​on Hochkirchen. In zweiter Ehe w​ar Jakob Colyn l​aut Burtscheider Totenbuch m​it Mechtildis v​on Gürzenich verheiratet. Colyn w​ar Erbpächter d​er Kulprie-Mühle i​n Burtscheid, d​ie zu d​en Besitztümern d​er Reichsabtei Burtscheid gehörte. Auf d​iese Erbpacht verzichtete 1377 d​er spätere Bürgermeister Rikolf Colyn, e​in möglicher Sohn v​on Jakob Colyn, zugunsten d​er dortigen Äbtissin.

Literatur

  • Luise Freiin von Coels von der Brügghen: Die Schöffen des Königlichen Stuhls von Aachen von der frühesten Zeit bis zur endgültigen Aufhebung der reichsstädtischen Verfassung 1798. In: Zeitschrift des Aachener Geschichtsverein. Nr. 50. Verlag des Aachener Geschichtsvereins, Aachen 1928, S. 111/112, Nr. 115 (rootsweb.ancestry.com, rootsweb.ancestry.com).
  • Luise Freiin von Coels von der Brügghen: Die Aachener Bürgermeister von 1251 bis 1798. In: Zeitschrift des Aachener Geschichtsverein. Band 55 (1933/34), S. 48 (aachener-geschichtsverein.de [PDF; 1,7 MB]).

Einzelnachweise

  1. Christoffel zu Aachen
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.