Jakob Ammann
Jakob Ammann (* 12. Februar 1644 (?) in Erlenbach im Simmental; † vor 1730 wohl bei Zellwiller, Elsass) war ursprünglich ein Prediger der Schweizer Brüder, der zum Gründervater der Amischen wurde, die nach ihm benannt sind. Über sein Leben ist nur wenig bekannt.
Ungefähr 1655 zog er mit seinen Eltern nach Oberhofen am Thunersee, vor 1680 trat er zum Täufertum über und wurde später Ältester einer Täufergemeinde. Bald nach 1680 musste er wohl ins Elsass fliehen, lebte von 1693 bis 1695 in Heidolsheim, von 1695 bis 1712 in Markirch und danach vermutlich bis zum Tod in Zellweiler. Er war vermutlich von Beruf Schneider, wie sein Vater.
Im Sommer des Jahres 1693 bereiste er eine Reihe taufwilliger Gemeinden im Emmental. Von ihm leiten sich die Amischen bzw. Amischen Mennoniten ab, nachdem er durch seine schroffe Haltung zur Gemeindezucht 1694 eine Spaltung der Mennoniten herbeiführte.
Siehe auch
Literatur
- Association Française d'Histoire Anabaptiste-Mennonite (Hg.): Les Amish: origine et particularismes 1693–1993. Actes du colloque de Sainte-Marie-aux-Mines 19–21 août 1993. Ingersheim 1996, ISBN 2-9509333-0-0.
- Robert Baecher: Jacob Amann, sa biographie se précise. In: Souvenance Anabaptiste, Bulletin annuel de l'Association Française d'Histoire Anabaptiste-Mennonite, 19 (2000), S. 46–66.
- Ernst Crous: Ammann, Jakob. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 1, Duncker & Humblot, Berlin 1953, ISBN 3-428-00182-6, S. 251 (Digitalisat).
- Helmut Stalder: Jakob Ammann. Der Fundi aus dem Simmental. In: Helmut Stalder: Verkannte Visionäre. 24 Schweizer Lebensgeschichten. Verlag NZZ Libro, Zürich 2011, ISBN 978-3-03823-715-0, S. 121–125.
- Helmut Stalder: Vater aller Amischen. In: Schweizerischer Beobachter 15/2011, S. 34–35.
Weblinks
- Hanspeter Jecker: Ammann, Jakob. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
- Robert Baecher: Amman (Amann), Jakob. In: Mennonitisches Lexikon. Band 5 (MennLex 5).
- Harold S. Bender, Sam Steiner: Ammann, Jakob. In: Global Anabaptist Mennonite Encyclopedia Online.