Jacob von Grünthal

Johann Jacob v​on Grünthal, modernisiert a​uch Jakob v​on Grünthal, (* 1570; † 5. August 1626[A 1] i​n Voigtstedt) w​ar ein kursächsischer Kriegsrat u​nd Generalkommissar, Oberaufseher d​er sequestrierten Grafschaft Mansfeld u​nd Hauptmann v​on Sangerhausen.

Originalunterschrift und Wappen von Jacob von Grünthal in Eisleben, 1617

Leben

Jacob stammte a​us dem österreichischen Adelsgeschlecht Grünthal, w​urde evangelisch getauft u​nd war d​er Sohn v​on Ritter Wolfgang v​on Grünthal (um 1500–1576), kaiserlicher Rat u​nd oberösterreichischer Vizedom u​nd dessen zweiter Frau Ursula Kölnpöck († 1601). Jacob betrieb s​eine Studien 1587 i​n Tübingen, 1591 i​n Jena, 1594 i​n Padua u​nd Bologna u​nd zuletzt 1595 i​n Siena. Er kämpfte für Kaiser Rudolf II. a​cht Jahre a​ls Volontär g​egen die Türken i​n Ungarn. Als Protestant w​urde er d​ann Hofkriegsrat u​nd General-Commissarius d​er sächsischen Kurfürsten Christian II. u​nd Johannes Georg I. Jacob w​ar auch kursächsischer Gesandter a​m kaiserlichen Hof i​n Wien u​nd an anderen Kurhöfen, Oberaufseher d​er Grafschaft Mansfeld u​nd Hauptmann v​on Sangerhausen.

Er kaufte 1599 v​on Nemrodt Kölnpöck z​u Ottsdorf d​as Schloss Hehenberg. Jacob w​urde 1620 v​on den Böhmen b​ei der Belagerung v​on Bautzen i​n der Lausitz gefangen genommen u​nd vom Kurfürsten Johann Georg ausgelöst.

Johann Jacob von Grünthal war Herr zu Kremsegg, Windtern, Burkersdorf und Volkstatt, und Hehenberg. Er heiratete Elisabeth von Pölnitz, die Schwester des kursächsischen Hofkanzlers Bernhard von Pölnitz zu Schwarzbach, und hatte mit ihr drei Töchter und zwei Söhne. Nach seinem Tod wurde er am 18. August 1626 in der Jacobikirche in der kursächsischen Amtsstadt Sangerhausen begraben. Zu diesem Zeitpunkt war er u. a. Herr auf Voigtstedt und Volkstedt.

Werke

  • Hypomnēsis, Sive Dehortatio Magis, Facta Non Defunctorie, Aut Neglecte Ad Electorem Saxonem, a Grünthalio, sicut se facturum in se ob liberationem suam in Bohemorum gratiam receperat, 1620. online in der DNB
  • (als Mitautor): Ernste und abgedrungene gegen Antwort/ Auff das Lästerhafftige Sendschreiben/ welches an den Durchlauchtigsten Churfürsten zu Sachsen/ etc. von Herrn Jacob von Grünthal/ auff Voigtstedt/ Churf. Sächs. KriegsRath ... des Inhalts/ Daß Ihre Churfürstl. Durchläuchtigkeit von Keyserlicher Majestät abfallen …, 1621. online in der DNB

Literatur

  • Samuel Müller: LeichPredigt / Bey dem Begräbnüß des [...] Herrn Jacobi von Grünthal/ auff Crombseck/ zu Voigt- und Volckstedt [...] Welcher den 5. Augusti [...] zu Voigtstedt verschieden/ und den 18. desselbigen Monats zu Sangerhausen in der Kirchen S. Jacobi [...] begraben worden. Meuschke, Altenburg 1626.
  • Johann Georg Adam von Hoheneck: Die Löbliche Herren Herren Stände Deß Ertz-Herzogthumb Oesterreich ob der Ennß, Als: Prälaten, Herren, Ritter, und Städte Oder Genealog- und Historische Beschreibung, Von deroselben Ankunfft, Stifft, Erbau- und Fort-Pflantzung, Wapen, Schild, und Helmen, Ihren Clöstern, Herrschaften, Schlössern, und Städten Band 1, Passau 1727, S. 201–220, besonders 207f. Digitalisat
  • Franz Karl Wißgrill, Karl von Odelga: Schauplatz des landsässigen nieder-oesterreichischen Adels vom Herren- und Ritterstande von dem XI.Jahrhundert an, bis auf jetzige Zeiten, Band 3, Wien 1800, S. 416–428, besonders 420.

Anmerkungen

  1. nach den Angaben in der Leichenpredigt (Sterbejahr bei Wißgrill irrtümlich mit 1627 angegeben)
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