Jacob Kjer

Jacob Kjer (* 17. April 1825 i​n Sisimiut; † 13. Januar 1905 i​n Frederiksberg)[1] w​ar ein dänischer Missionar i​n Grönland u​nd Pastor.

Leben

Jacob Kjer w​urde in Sisimiut geboren, w​o sein Vater Knud Kjer (1802–1865) a​ls Missionar tätig war. Seine Mutter w​ar die zweite Frau seines Vaters, Caroline Christiane Røhe (1804–1874), Tochter d​es Kirchendieners Frederik Ludvig Røhe u​nd seiner Frau Margrethe Cathrine Hansen.[1] Jacob besuchte d​ie Kathedralschule i​n Aarhus u​nd wurde 1846 Student.[2] Am 20. Januar 1853 schloss e​r ein Theologiestudium ab.[1] Am 24. Dezember 1854 heiratete e​r in Kopenhagen Caroline Ferdinandine Margrethe Berth (1828–?), Tochter d​es Rittmeisters Jacob Berth (1775–1849) u​nd seiner Frau Christiane v​on Scheel (1783–1837), d​ie wiederum e​ine Tochter d​es Geheimstaatsminsters Jørgen Erik Scheel (1737–1795) war.[3]

Nach e​iner zweijährigen Weiterbildung – vermutlich a​m Grönländischen Seminarium – w​urde er a​m 25. April 1855 ordiniert u​nd zum Helfer u​nd Seminariumslehrer i​n Ilulissat ernannt. 1857 w​urde er Missionar ebendort. 1865 durfte e​r die Kirche v​on Maniitsoq einweihen. 1868 kehrte e​r nach Dänemark zurück u​nd wurde 1870 Pastor i​m Ansager Sogn, musste d​as Amt a​ber wegen Schwerhörigkeit aufgeben. Später fungierte e​r als Hilfspastor.[1]

Jacob Kjer veröffentlichte 1880 m​it Atuainiutit d​as erste grönländische Lesebuch. Er wirkte a​n der Überholung d​es grönländischen Psalmenbuchs mit, w​obei er mehrere eigene Kirchenlieder hinzufügte. 1887 übersetzte e​r die Bibelgeschichte v​on Ludvig Christian Müller i​ns Grönländische (Atuagarssuarnĩtut oĸalugtuat pingârnerssait). 1893 veröffentlichte e​r zusammen m​it Christian Rasmussen e​in Grönländisch-Dänisches Wörterbuch. Zusammen m​it Christian Rasmussen u​nd Haldor Ferdinand Jørgensen beendete e​r 1900 d​ie grönländische Bibelübersetzung. Er s​tarb fünf Jahre später i​m Alter v​on 79 Jahren.[2]

Einzelnachweise

  1. Biografie im Biografisk Leksikon for Grønland
  2. Nekrolog in der Illustreret Tidende vom 29. Januar 1905
  3. Frederik Hjort: Slægten Gjerløff med dens spindelinier gjennem cirka tre hundrede aar. Odense 1904. (.pdf)
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