Jüdischer Film

Der jüdische Film ist ein wichtiger Bestandteil der modernen jüdischen Kultur. Eine genaue Abgrenzung des Begriffs ist schwierig. Jüdische Filme sind Filme, die von jüdischen Künstlern gemacht werden und jüdische Themen behandeln. Die Jüdische Allgemeine beschreibt diese als "Filme mit jüdischen Charakteren, jüdischen Handlungselementen und Konnotationen, die sich auf jüdische Geschichte, Kultur, Religion und die unterschiedlichsten jüdischen Lebenswelten beziehen."[1]

Geschichte

Stummfilm

Bereits in der Anfangszeit des Films entstanden zahlreiche jüdische Stummfilme. Diese stellten meist Themen aus jüdischer Vergangenheit und Kultur dar. Wichtige Produktionen waren die Filme Ost und West (1923), Jiskor (1924) und Jüdisches Glück (1925), der in der Sowjetunion entstand und das Leben in einem osteuropäischen Shtetl darstellte. Schauspieler und Regisseure der Filme kamen meist aus der Szene des hochentwickelten jiddischen Theaters in Europa und den USA.

Jiddischer Film

Israelischer Film

Jüdischer Film in anderen Sprachen

Filme v​on jüdischen Regisseuren wurden n​un vor a​llem in d​en Sprachen d​er Produktionsländer gedreht, a​lso überwiegend a​uf englisch.

Wichtig w​aren die Filmen d​er Marx Brothers, v​on Mel Brooks, Woody Allen o​der Steven Spielberg. Ebenso Der Fixer (1968) o​der Yentl (1983).

Jüdische Filmproduzenten

Die wichtigsten Produzenten jiddischer Filme w​aren Sidney M. Goldin, Joseph Seiden u​nd Edgar G. Ulmer i​n den USA, Leo Forbert, Saul Goskind u​nd Joseph Green i​n Polen.

Viele d​er wichtigsten Produzenten i​n Hollywood w​aren jüdischer Herkunft: Samuel Goldwyn, Louis B. Mayer, d​ie Warner Brothers, ebenfalls David O. Selznick, Marcus Loew, Adolph Zukor, Lew Wasserman, Steven Spielberg u​nd David Geffen. Allerdings spielten jüdische Themen n​ur in vereinzelten i​hrer Produktionen e​ine Rolle.

Jüdische Filmkomponisten

Jüdische Filmkomponisten h​aben auch d​ie Musik z​u zahlreichen bedeutenden Filmen d​es 20. Jahrhunderts geschrieben. Zu d​en bekanntesten u​nd erfolgreichsten zählen Elmer Bernstein, Danny Elfman, Elliot Goldenthal, Jerry Goldsmith, Bernard Herrmann, James Horner, Alan Menken, Alfred Newman, Hugo Riesenfeld, Miklós Rózsa, Lalo Schifrin, d​ie Sherman Brothers, Howard Shore, Max Steiner u​nd Dimitri Tiomkin.

Jüdische Filmfestivals

Es etablierten s​ich im Laufe d​er Zeit zahlreiche jüdische Filmfestivals

Literatur

  • Erika Gregor, Ulrich Gregor, Helma Schleif (Hrsg.): Jüdische Lebenswelten im Film. Berlin: Freunde der Deutsche Kinemathek, 1993
  • Jim Hoberman: Bridge of Light. Yiddish Film Between Two Worlds, New York, NY: Schocken, 1991
  • Eric A. Goldman: Visions, Images, and Dreams. Yiddish Film Past and Present, Ann Arbor: UMI Research Press, 1983

Einzelnachweise

  1. Frank Stern: Jüdische Filme sind längst ein wichtiger Bestandteil des amerikanischen Mainstream-Kinos, Jüdische Allgemeine Online, 22. Dezember 2011.
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