Jüdische Gemeinde Alexandria
Die Jüdische Gemeinde Alexandria bestand bereits seit der Antike. Im Rahmen der Pogrome von Kairo, der Sueskrise und während des Sechstagekriegs wurde diese Gemeinde zerstört.
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Geschichte
In den 1920er Jahren wanderten 30.000 Juden verschiedener Nationalitäten nach Alexandria ein, die noch von dem aus der Osmanenzeit stammenden Kapitulationssystem profitierte. Demnach durften die eingewanderten Juden ihre ursprüngliche Nationalität beibehalten und genossen dadurch den politischen Schutz ihrer Heimatländer. Es entwickelte sich zunehmend eine „gesellschaftliche und wirtschaftliche Elitenbildung der jüdischen Alexandriner“.[1] Insbesondere die Sephardim konnten mit Banken- und Firmengründungen das Finanz- und Wirtschaftsleben Alexandrias verbessern. Die sephardischen Juden Alexandrias stammten aus Ägypten, dem damaligen Osmanischen Reich und aus Italien. Die Familien de Menasces, Suares, Goari und Rolo zählten zu der finanzkräftigen Oberschicht der damaligen Zeit.
1945 wurde ein Firmengesetz verabschiedet, wonach 75 % aller Angestellten eines Unternehmens Ägypter sein mussten (in einer Fabrik 90 % der Arbeiter) und dass 51 % des Kapitals einem Ägypter gehören mussten. Dadurch verloren viele ihr Vermögen. 1948 entwickelte sich in Ägypten die Bewegung des Panarabismus, wodurch sich die Lebensbedingungen für die ethnischen Minderheiten in Ägypten verschlechterte. Militante Jugendbewegungen und islamisch-fundamentalistische Gruppen formierten erste antijüdische Ausschreitungen in Alexandria. Im Rahmen der „Operation Kadesh“[1] im Oktober 1956 verließen 50.000 Juden die Stadt. 1961/62 wurde der Zionismus als „kriminelle Bewegung“[1] beschrieben. Nasser leitete seinen „sozialistischen Kurs“[1] mit Verstaatlichungen und Nationalismus-Erlassen ein, wodurch viele ihr Vermögen verloren.
Die letzten Juden wanderten 1970 aus Alexandria aus.[2]
Einzelnachweise
- http://www.goethe.de/ins/eg/kai/uun/50j/hau/de3642651.htm
- John F. Oppenheimer (Red.) u. a.: Lexikon des Judentums. 2. Auflage. Bertelsmann Lexikon Verlag, Gütersloh u. a. 1971, ISBN 3-570-05964-2, Sp. 36.