Jörg Schneider (Bauingenieur)

Jörg Schneider (* 26. Mai 1934 i​n Köln)[1] i​st ein deutscher Bauingenieur u​nd ein emeritierter Professor d​er Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich.

Jörg Schneider (2006)

Biografie

Nach dem Abitur 1954 in Stuttgart studierte Schneider in Freiburg im Breisgau Mathematik und Physik. 1955 wechselte er an die ETH Zürich wo er Bauingenieurwesen studierte und 1958 mit dem Diplom abschloss.[2] Danach war er Assistent an der ETH bei Professor Karl Hofacker. Ab 1963 arbeitete er in der Entwicklungsabteilung der Firma Stahlton AG in Zürich, wo er sich mit Herstellung und Vorspannung von Betonfertigteilen befasste. 1967 wurde er als ausserordentlicher Professor für Baustatik, Stahlbeton und Brückenbau an der Abteilung für Kulturtechnik und Vermessung der ETH Zürich gewählt und nach 33 Jahren 1999 emeritiert. Die Abschiedsvorlesung hielt er zum Thema Fragen hinterfragen – Antworten verantworten.

Er befasste s​ich insbesondere m​it Sicherheit u​nd Zuverlässigkeit i​m Bauwesen u​nd später a​uch mit d​er Sicherheit i​m Betrieb v​on AlpTransit, d​en langen, d​ie Alpen querenden Eisenbahntunnel Gotthard u​nd Lötschberg. Nach seiner Emeritierung gründete e​r mit Ehrfried Kölz, Marcel Bürge u​nd Hans Stampfli i​n Aarau d​as Ingenieurbüro Risk&Safety AG.

Schneider w​ar Mitglied verschiedener Normenkommissionen d​es Schweizerischen Ingenieur- u​nd Architektenvereins (SIA) u​nd 1993 b​is 1999 Vorsitzender d​er Expertengruppe Sicherheit v​on AlpTransit.

Von 1975 b​is 1998 w​ar er Mitglied d​es Executive Committee d​er International Association f​or Bridge a​nd Structural Engineering (IABSE) u​nd 1993 b​is 2001 e​iner von dessen Vizepräsidenten s​owie ab 2002 Ehrenmitglied. Von 1979 b​is 2001 w​ar er Mitglied d​es Joint Committee o​n Structural Safety (JCSS) u​nd fünf Jahre dessen Präsident[3]. 1998 w​urde er z​um Ehrendoktor d​er Universität für Bodenkultur i​n Wien gewählt.

1991 w​urde er z​um Einzelmitglied d​er Schweizerischen Akademie d​er Technischen Wissenschaften ernannt.

Schriften (Auswahl)

  • Überlegungen zu einem konkreten Sicherheitsbegriff für die Bemessung von Bauwerken, Institut für Baustatik und Konstruktion. ETH Zürich 1971.
  • Grundsätzliches zum Sicherheitsbegriff sowie Elemente einer Sicherheitsnorm für Tragwerke. In: Bericht des Instituts für Baustatik. Nr. 51, ETH Zürich 1974.
  • mit Miroslav Matousek: Untersuchungen zur Struktur des Sicherheitsproblems bei Bauwerken. ETH Zürich 1976.
  • mit Miroslav Matousek: Gewährleistung der Sicherheit von Bauwerken. Ein alle Bereiche des Bauprozesses erfassendes Konzept. ETH Zürich 1983.
  • Stahlbetonbau. ETH Zürich 1982 - Korrigierter Nachdruck 1990, 1994.
  • Baustatik. ETH Zürich 1981 - Korrigierter Nachdruck 1988, 1992.
  • Holzbau. ETH Zürich 1982 - Korrigierter Nachdruck 1985, 1993.
  • Ergänzungen zu Baustatik und Konstruktion. ETH Zürich 1983 - Korrigierter Nachdruck 1995.
  • mit Hanspeter Schlatter: Sicherheit und Zuverlässigkeit im Bauwesen. Grundwissen für Ingenieure. vdf Hochschulverlag, ETH Zürich, 2. Auflage 1996.
  • mit Ton Vrouwenvelder: Introduction to safety and reliability of structures. IABSE, 3. Auflage Zürich 2017.

Literatur

  • Max Birkenmaier: Prof. Jörg Schneider zum 60. Geburtstag. In: Schweizer Ingenieur und Architekt. Band 112, Heft 21, 1994.

Einzelnachweise

  1. Biographische Angaben in seinem Buch mit Hanspeter Schlatter: Sicherheit und Zuverlässigkeit im Bauwesen. 1994.
  2. Schulratsprotokoll 8. Dezember 1962, S. 708
  3. ABOUT JCSS. Abgerufen am 19. Februar 2020.
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.