Ivan Kukuljević-Sakcinski
Ivan Kukuljević-Sakcinski (* 29. Mai 1816 in Varaždin (Warasdin), Kroatien; † 1. August 1889 in Puhakovec) war ein kroatischer Geschichtsforscher und Rechtsgelehrter, widmete sich zuerst der Dichtkunst, beteiligte sich eifrig an der politischen Bewegung von 1848, wurde 1861 Obergespan des Komitats Agram und 1875 Präsident des Landesschulrats.
Er war Präsident der Südslawischen Historischen Gesellschaft, deren Arkiv (1850–75, 12 Bände) er herausgab, und hat sich durch seine Forschungen über die Geschichte und Altertumskunde, seine energische Vertretung der kroatischen Nationalität auf den kroatischen Landtagen und seine Bemühungen für eine Umgestaltung des Rechtswesens auf nationaler Grundlage bekannt gemacht.
Von seinen Werken sind vor allen zu nennen seine Jura regni Croatiae, Dalmatiae et Slavoniae (Agram 1861–62, 3 Bände) und die Monumenta historica Slavorum meridionalium (ebenda 1868–75, 3 Bände). Außerdem veranstaltete er Ausgaben alter dalmatischer Schriftsteller, veröffentlichte eine kroatische Bibliographie (1863), ein südslawisches Künstlerlexikon (1869) u. a. Seine Gedichte, Dramen und Erzählungen erschienen gesammelt unter dem Titel Različita djela („Vermischte Schriften“, Agram 1842–47, 4 Bände).
1856 wurde er als korrespondierendes Mitglied in die Russische Akademie der Wissenschaften in Sankt Petersburg aufgenommen.[1]
Literatur
- Constantin von Wurzbach: Kukuljević-Sakcinski, Johann. In: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. 13. Theil. Kaiserlich-königliche Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1865, S. 349–354 (Digitalisat).
- Šeper: Kukuljević Sakcinski Ivan. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 4, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1969, S. 339 f. (Direktlinks auf S. 339, S. 340).
Weblinks
Einzelnachweise
- Ausländische Mitglieder der Russischen Akademie der Wissenschaften seit 1724. Ivan Kukuljević-Sakcinski. Russische Akademie der Wissenschaften, abgerufen am 17. Februar 2016 (russisch).