Italienischer Laubfrosch
Der Italienische Laubfrosch (Hyla intermedia) ist eine Amphibienart aus der Gattung der Laubfrösche, die in Italien südlich der Po-Ebene einschließlich Sizilien verbreitet ist. Sie wurde lange Zeit nur als Unterart des Europäischen Laubfrosches (Hyla arborea) betrachtet.
Italienischer Laubfrosch | ||||||||||||
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Italienischer Laubfrosch (Hyla intermedia) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Hyla intermedia | ||||||||||||
Boulenger, 1882 |
Merkmale
Der Italienische Laubfrosch ist äußerlich fast nicht vom Europäischen Laubfrosch zu unterscheiden. Er besitzt ein etwas größeres Trommelfell, außerdem beginnt der dunkle Flankenstreifen häufig erst hinter dem Augenhinterrand.[1]
Verbreitung und Lebensraum
Das Verbreitungsgebiet des Italienischen Laubfroschs umfasst die Apennin-Halbinsel südlich der Po-Ebene mit Sizilien. In der Po-Ebene und einigen daran angrenzenden Gebieten (z. B. die Südspitze vom Tessin sowie der äußerste Westen Sloweniens) lebt die kryptische Art Hyla perrini, die erst im Jahr 2018 auf Grund genetischer Daten vom Italienischen Laubfrosch abgetrennt wurde.[2] Es wird angenommen, dass der Frosch auch auf dem Staatsgebiet des Kleinstaats San Marino und im Vatikanstaat angetroffen werden kann. Dabei kommt Hyla intermedia in Höhen von Meeresniveau bis 1855 m vor. Zu Überschneidungen mit dem Areal des Europäischen Laubfrosches kommt es nicht.
Die Art bevorzugt waldreiches Tiefland und laicht in kleinen, besonnten Stillgewässern ab.
Gefährdung
Der Italienische Laubfrosch wird in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN als nicht gefährdet („Least Concern“) eingestuft, weil er über ein relativ großes Verbreitungsgebiet verfügt, eine größere Anpassungsfähigkeit gegenüber Lebensraumveränderungen sowie eine verhältnismäßig große Gesamtpopulation angenommen wird.[3] Regional gilt die Art aber durchaus als bedroht; in der Schweiz wird sie beispielsweise als stark gefährdet („endangered“) eingestuft.[4] Die Hauptgefährdung geht von einem zunehmenden Lebensraumverlust und Verunreinigung der Gewässer, vor allem durch Agrochemikalien, aus.[3]
Belege
- Axel Kwet: Reptilien und Amphibien Europas. Franckh'sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart 2005, ISBN 3-440-10237-8, S. 89.
- C. Dufresnes, G. Mazepa, N. Rodrigues, A. Brelsford, S. N. Litvinchuk, R. Sermier, G. Lavanchy, C. Betto-Colliard, O. Blaser, A. Borzée, E. Cavoto, G. Fabre, K. Ghali, C. Grossen, A. Horn, J. Leuenberger, B. C. Phillips, P. A. Saunders, R. Savary, T. Maddalena, M. Stöck, S. Dubey, D. Canestrelli, D. L. Jeffries: Genomic evidence for cryptic speciation in tree frogs from the Apennine Peninsula, with description of Hyla perrini sp. nov. In: Frontiers in Ecology and Evolution. Band 6, Oktober 2018, S. 144. doi:10.3389/fevo.2018.00144
- Hyla intermedia in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2009. Eingestellt von: Andreone, F., Schmidt, B. & Vogrin, M., 2008.
- Rote Liste der Amphibien und Reptilien der Schweiz, wiedergegeben bei www.amphibienschutz.de.
Literatur
- Hans Schneider: The advertisement call of Hyla intermedia Boulenger, 1882 in comparison to that of Hyla arborea arborea (Linnaeus, 1758) (Anura: Hylidae). In: Bonner zoologische Beiträge. Band 52, 2004, S. 115–120.