Islandpullover
Der Islandpullover, isländisch Lopapeysa, ist ein grob gestricktes, zumeist aus Schafwolle gefertigtes, Kleidungsstück, das seinen Ursprung in Skandinavien hat. Manchmal wird er auch fälschlich als Norwegerpullover bezeichnet, diese sind jedoch in Machart und Muster anders.
Islandpullover und stilistisch verwandte Pullover haben eine Tradition in Island, auf den Färöern und den Shetlandinseln. Typisch ist die mehrfarbige Rundpasse um Hals und Schultern. Die Tradition der Islandpullover entstand Anfang des 20. Jahrhunderts, als Versuche mit dickerer Wolle unternommen wurden. Der erste Artikel mit diesen Experimenten erschien 1923 in einem bekannten Handarbeitsheft in Island.[1]
Weite Verbreitung in Deutschland fanden die Norweger- und Islandpullover in der Folge der Ökologie- und Alternativbewegung in den 1970er-Jahren. Grobe selbst gestrickte Pullover aus Naturmaterialien wurden besonders hoch geschätzt und waren Bestandteil des Dress-Codes. Aufgrund der dicken, groben Wolle ist der Islandpullover ein typisches Kleidungsstück für den Winter, weil er sehr warm hält.
Der Islandpullover wird heute häufig auch in der Art einer Strickjacke mit einem durchgehenden Reißverschluss vorne gefertigt, seltener auch der Art eines Troyers mit Zipkragen.
Literatur
- Gudrun Helgadottir: Nation in a sheep's coat: The Icelandic sweater. In: Form Akademisk - forskningstidsskrift for design og designdidaktikk. Band 4, Nr. 2, 2011, ISSN 1890-9515, S. 59–68, doi:10.7577/formakademisk.201 (englisch, hioa.no [PDF; 424 kB]).
Einzelnachweis
- History of Lopi sweater. (Nicht mehr online verfügbar.) In: kertzer.com. Archiviert vom Original am 19. Juni 2012; abgerufen am 11. Februar 2018 (englisch).