Irving Bacon
Irving Bacon (* 6. September 1893 in Saint Joseph, Missouri; † 5. Februar 1965 in Hollywood, Kalifornien) war ein US-amerikanischer Charakterdarsteller mit rund 540 Film- und Fernsehauftritten zwischen 1915 und 1965.[1] Mit seinen Darstellungen von Durchschnittstypen gehörte er zu den vielbeschäftigsten Nebendarstellern Hollywoods.
Leben und Karriere
Irving Bacon begann seine Filmkarriere im Alter von zwanzig Jahren bei den Keystone Studios von Mack Sennett. Durch seine athletischen Fähigkeiten und sein markantes Aussehen wurde Bacon während der Stummfilmzeit vor allem als Komiker in Slapstick-Komödien eingesetzt. Schon in jungen Jahren spielte er Figuren, die deutlich älter als er selbst waren. Im Gegensatz zu vielen anderen Stummfilmschauspielern gelang Bacon der Sprung zum Tonfilm Ende der 1920er-Jahre ohne Probleme, er drehte sogar noch mehr Filme. Häufig wurde Bacon als manchmal etwas unbeholfener, aber freundlicher Durchschnittsbürger eingesetzt. Er spielte regelmäßig Milchmänner, Bedienstete, Barmänner, Taxifahrer oder Handwerker. Unter seinen Filmauftritten in kleineren bis mittleren Nebenrollen waren Klassiker wie Vom Winde verweht, Hier ist John Doe, Im Schatten des Zweifels und Ein neuer Stern am Himmel. Größere Nebenrollen oder gar Hauptrollen übernahm Bacon aber nur selten, und wenn, dann in eher kleineren Filmen.
Eine wiederkehrende Rolle hatte Bacon in der Blondie-Filmreihe, von der insgesamt 28 Filme gedreht wurden: Hier verkörperte er den bemitleidenswerten Postboten Crump, welcher als Running Gag der Serie immer wieder angefahren wird, sodass seine Post durch die Luft fliegt. Im Laufe seiner langen Filmkarriere arbeitete er dabei mit vielen der bedeutendsten Regisseuren, Produzenten und Schauspielern seiner Zeit zusammen. Er spielte insgesamt im Laufe seiner Karriere in über 500 Kinofilmen, eine außergewöhnliche Zahl, und daneben hatte er ab den 1950er-Jahren auch Gastrollen in zahlreichen Fernsehserien. Zudem war Bacon auch als Theaterschauspieler tätig.
Bis zu ihrem Tod im Jahre 1934 war Bacon mit Margaret Bac verheiratet gewesen, sie hatten eine Tochter und einen Sohn. Irving Bacon starb im Februar 1965 im Alter von 71 Jahren in Hollywood und wurde auf dem Fort Rosecrans National Cemetery in San Diego beigesetzt.
Filmografie (Auswahl)
- 1923: Anna Christie
- 1928: Three Sinners
- 1931: Fighting Caravans
- 1932: Beine sind Gold wert (Million Dollar Legs)
- 1933: Lady für einen Tag (Lady for a Day)
- 1933: The Keyhole
- 1934: Es geschah in einer Nacht (It Happened One Night)
- 1934: Broadway Bill
- 1935: Novak liebt Amerika (Romance in Manhattan)
- 1935: The Farmer Takes a Wife
- 1936: Mr. Deeds geht in die Stadt (Mr. Deeds Goes to Town)
- 1936: Texas Rangers
- 1936: Murder with Pictures
- 1937: Every Day’s a Holiday
- 1937: Internes Can't Take Money
- 1937: It’s Love I’m After
- 1937: Ein Mordsschwindel (True Confession)
- 1938: Das Doppelleben des Dr. Clitterhouse (The Amazing Dr. Clitterhouse)
- 1938: Millionärin auf Abwegen (There Goes My Heart)
- 1938: Über die Grenze entkommen (The Texans)
- 1938: Lebenskünstler (You Can't Take it With You)
- 1938: Tropic Holiday
- 1938: Blondie
- 1939: Blondie Meets the Boss
- 1939: Drei Schwestern aus Montana (The Sisters)
- 1939: Zum Verbrecher verurteilt (They Made Me a Criminal)
- 1939: The Oklahoma Kid
- 1939: Die Abenteuer des Huckleberry Finn (The Adventures of Huckleberry Finn)
- 1939: Blondie Takes a Vacation
- 1939: Second Fiddle
- 1939: Blondie Brings Up Baby
- 1939: Der Frechdachs von Arizona (The Arizona Wildcat)
- 1939: Vom Winde verweht (Gone with the Wind)
- 1940: Sein Mädchen für besondere Fälle (His Girl Friday)
- 1940: Früchte des Zorns (The Grapes of Wrath)
- 1940: Blondie on a Budget
- 1940: Blondie Has Servant Trouble
- 1940: The Howards of Virginia
- 1940: Blondie Plays Cupid
- 1941: Blondie Goes Latin
- 1941: Caught in the Draft
- 1941: Blondie in Society
- 1941: Seitenstraße (Back Street)
- 1941: Gib einem Trottel keine Chance (Never Give a Sucker an Even Break)
- 1941: Hier ist John Doe (Meet John Doe)
- 1941: Schrecken der Kompanie (Great Guns)
- 1941: Tabakstraße (Tobacco Road)
- 1942: Musik, Musik (Holiday Inn)
- 1942: Blondie’s Blessed Event
- 1942: Die Freibeuterin (The Spoilers)
- 1942: Blondie for Victory
- 1942: Footlight Serenade
- 1942: Abbott und Costello unter Kannibalen (Pardon My Sarong)
- 1943: Johnny Come Lately
- 1943: It’s a Great Life
- 1943: Im Schatten des Zweifels (Shadow of a Doubt)
- 1943: Footlight Glamour
- 1943: Die Hölle von Oklahoma (In Old Oklahoma)
- 1943: Girl Crazy
- 1944: Knickerbocker Holiday
- 1944: So ein Papa (Casanova Brown)
- 1945: Hitchhike to Happiness
- 1945: Seine Frau ist meine Frau (Guest Wife)
- 1945: Week-End at the Waldorf
- 1945: Star in the Night
- 1945: Ich kämpfe um dich (Spellbound)
- 1947: So einfach ist die Liebe nicht (The Bachelor and the Bobby-Soxer)
- 1947: Monsieur Verdoux – Der Frauenmörder von Paris (Monsieur Verdoux)
- 1948: Erbe des Henkers (Moonrise)
- 1948: Der beste Mann (State of the Union)
- 1948: Albuquerque
- 1949: Ein tolles Gefühl (It’s a Great Feeling)
- 1950: Born to Be Bad
- 1950: Lach und wein mit mir (Riding High)
- 1951: Hochzeitsparade (Here Comes the Groom)
- 1951: Cause for Alarm!
- 1952: Vater werden ist nicht schwer (Room for One More)
- 1953: Die Glenn Miller Story (The Glenn Miller Story)
- 1953: Hölle der Gefangenen (Devil's Canyon)
- 1954: Der blaue Mustang (Black Horse Canyon)
- 1954: Ein neuer Stern am Himmel (A Star Is Born)
- 1955: Im Schatten des Galgens (Run for Cover)
- 1958: Ambush at Cimarron Pass
- 1958: Die Letzten der 2. Schwadron (Fort Massacre)
- 1958–1960: Maverick (Fernsehserie, 3 Folgen)
- 1965: The Dick Van Dyke Show (Fernsehserie, 1 Folge)
Weblinks
- Irving Bacon in der Internet Movie Database (englisch)
- Irving Bacon in der Datenbank von Find a Grave (englisch)