Iringsweg
Der Iringsweg (die Iringsstraße) ist nach der Überlieferung der Sachsen und Thüringer die Bezeichnung für die Milchstraße. Nach Ernst Zinner kam sie erst in der „spätheidnischen Periode“ auf.[1]
Der Name gründet sich auf Iring, einem Beinamen des Himmels-, Licht- und Wächtergottes der Thüringer, der dem auf Erden wandelnden Heimdall entspricht. Iring wurde auch zu einem menschlichen Helden umgestaltet; er ist eine Figur aus dem Iringlied sowie aus dem mittelalterlichen Nibelungenlied,[2] wo er im Kampf mit Hagen unterliegt. Nach Widukind von Corvey[3] war Iring ein Krieger der Thüringer, der zu Dieterich, dem König der Franken überlief und seinen König Irminfried tötete.[4]
Auch große Königstraßen in England und Schweden hießen Iringsweg. Oft wechseln sich die Namen Iring und Irmin in der Bezeichnung irdischer und himmlischer Straßen ab.[5]
Einzelnachweise
- Ernst Zinner: Untersuchungen zur Geschichte der Sternkunde. O.O.u.J. Online
- Iringsweg, in: Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 10. Leipzig 1907, S. 11–12. Online
- Res gesta Saxonicae I, 13.
- Jakob Grimm: Deutsche Mythologie. Band 1, Göttingen, 1854, S. 332.
- Karl Simrock: Die Edda - Nordische Mythologie und Heldengedichte: Die ältere und jüngere nebst den mythischen Erzählungen der Skalda übersetzt und mit Erläuterungen begleitet. 3. Auflage, Stuttgart 1864.