Interkulturelle Moderation
Interkulturelle Moderation (IKM) ist ein Ansatz in der Schulsozialarbeit, der insbesondere an Schulen in sozialen Brennpunkten mit einem hohen Anteil an Schülern mit sogenanntem Migrationshintergrund angewendet wird.
Die Interkulturelle Moderation ist angesiedelt im Bereich Jugendhilfe und Schulsozialarbeit. Muttersprachliche Sozialpädagogen setzen den Dialog zwischen den Akteuren in Gang, vermitteln zwischen Schülern, Lehrern, Eltern und Stadtteil und arbeiten für eine Verbesserung des Schul- und Lernklimas.
Ziel ist die Förderung interkultureller Kompetenzen, der Abbau von Vorurteilen und das Verständnis für unterschiedlichen Perspektiven. Durch Präsenz an den Schulen und durch sensibles Einmischen werden Gemeinsamkeiten und Unterschiede sichtbar gemacht, bei Konflikten vermittelt und neue Lösungsstrategien initiiert. Interkulturelle Moderation in der Schule erweitert die Arbeitsmethoden der Schulsozialarbeit und der Schulpädagogik um die interkulturelle Erziehung und eine verstärkte sozialraumorientierte Öffnung der Schule.
Ziele und Aufgaben
- Elternaktivierung
- Netzwerkarbeit, Öffnung der Schule gegenüber dem Kiez
- Vermittlung der kulturbedingten Sichtweisen zwischen Schülern, Lehrern und Eltern
- Bedarfsorientierte Entwicklung von Kleinprojekten zur Förderung der interkulturellen Kompetenz der Schulakteure und Kiezbewohner
- Individuelle und fallbezogene Beratung
- Förderung der Kommunikationsfähigkeit der am Schulleben beteiligten Personen
- Förderung der schulischen und außerschulischen Lebensbewältigung und sozialen Kompetenzen der Schüler.
- Verbesserung des Lernklimas
Teilaspekte
Elternarbeit
- Hausbesuche zusammen mit Lehrern und interkulturellen Moderatoren
- Thematische Elternabende
- Vermittlung zwischen Schule und Elternhaus
Arbeit mit Schülern
- Konfliktintervention
- Unterstützung bei schulischen und beruflichen Übergängen
- Beratung bei schulischen und familiären Problemen
Arbeit mit Lehrkräften
- Begleitung bei Hausbesuchen
- Vermittlung bei Eltern- und Schülergesprächen
Netzwerkarbeit
- Öffnung der Schule zum Stadtteil
- Verbindung zu Akteuren der Gemeinwesenarbeit
Literatur
- Speck / Schubarth / Dirnstorfer: Bericht der wissenschaftlichen Begleitung des Projektes Interkulturelle Moderation, Potsdam 2007–2008
- Mund / Fleischmann, NDV 12/2006: Interkulturelle Moderation: Ein sozialpädagogischer Ansatz zum Abbau von migrationsbedingten Disparitäten im Bildungssystem, Berlin 2006