Impulsinvarianz-Transformation

Die Impulsinvarianz-Transformation (Impulsinvariante-Transformation, IIR) i​st ein mathematisches Verfahren (eine systemantwortinvariante Transformation) u​nd dient z​ur Synthese zeitdiskreter, hauptsächlich digitaler Filter.

Erläuterung

Hierfür wird die Impulsantwort eines analogen Filters durch äquidistante Abtastung in die zeitdiskrete Impulsantwort mit überführt. Die Impulsantwort des zeitdiskreten Filters stimmt somit an den Abtastzeitpunkten mit der Impulsantwort des analogen Filters überein.

Um die impulsinvariante Transformation nun durchzuführen, geht man wie folgt vor. Mittels inverser Laplace-Transformation erhält man die Impulsantwort aus der Übertragungsfunktion des analogen Filters:

Um die Impulsantwort nun "abzutasten", substituiert man durch in . Hierbei sei die Abtastperiode. Die z-Übertragungsfunktion erhält man nun aus der abgetasteten Impulsantwort mit Hilfe der z-Transformation. Zusammengefasst lässt sich die impulsinvariante Transformation also als

schreiben. Durch die Multiplikation mit kürzt sich der Vorfaktor des Spektrum des abgetasteten Signals, so dass das Spektrum des abgetasteten Signals (bis auf Aliasing) unabhängig von der Abtastperiode wird.

Hierdurch kann ein zeitdiskretes Filter entworfen werden, welches an den Abtastzeitpunkten die gleiche Impulsantwort hat wie ein entsprechendes analoges Filter. Dies macht sich bei geeignet hoher Abtastung im Frequenzbereich kaum bemerkbar. Das zeitdiskrete Filter approximiert somit den Frequenzgang des analogen Filters.

Mit d​er Transformation

würde man eine z-Übertragungsfunktion erhalten, die an den Abtastzeitpunkten die gleiche Sprungantwort aufweist.

Beispiel

Impuls- (links) und Sprungantwort (rechts) von zeitkontinuierlichem (blau) und zeitdiskretem Filter (rot)

Gegeben s​ei ein analoges Filter m​it der folgenden Übertragungsfunktion:

Die Impulsantwort d​es Filters lautet:

Wir substituieren nun durch , womit wir

erhalten. Die z-Transformierte von lautet . Der Vorfaktor lässt sich als schreiben; unter Anwendung des Dämpfungssatzes der z-Transformation, der da lautet erhält man somit

für die diskretisierte Übertragungsfunktion des Filters. Zum Vergleich der Impulsantwort bzw. der Sprungantwort des analogen und des diskretisierten Filters siehe nebenstehendes Bild.

Literatur

  • Hermann Götz: Einführung in die digitale Signalverarbeitung. 3. überarbeitete und erweiterte Auflage. Teubner, Stuttgart u. a. 1998, ISBN 3-519-20117-8, (Teubner-Studienskripten 117 Elektrotechnik).
  • Alan V. Oppenheim, Ronald W. Schafer: Zeitdiskrete Signalverarbeitung. 3. durchgesehene Auflage. Oldenbourg, München u. a. 1999, ISBN 3-486-22948-6.
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