Illustre Danguy

Der Illustre Danguy (französisch: L'illustre Danguy, deutsch: der berühmte Danguy, auch in den Schreibweisen Dangui, Dengui oder Denguy vorkommend) (* 18. Jahrhundert; † 18. Jahrhundert) war ein virtuoser französischer Drehleierspieler, der uns nur unter diesem Namen bekannt ist.[1][2][3] Über sein Leben ist nahezu nichts bekannt.[1][2][3]

Werk

Die fast tausend Jahre alte, zuerst wohl als Kircheninstrument genutzte Drehleier erfuhr im 14. und 15. Jahrhundert vor dem Hintergrund der sich entwickelnden Polyphonie einen kulturellen Niedergang und wurde nur noch von Bettlern und Bauern gespielt. Im 18. Jahrhundert kam sie beim französischen Adel wieder in Mode. Der französische Adel dieser Zeit idealisierte und imitierte das einfache Landleben. „Stilisierte kunstreiche Hirtenmusiken und -instrumente, allen voran Drehleier und Dudelsack, wurden nun wieder in höchsten sozialen Kreisen gespielt.“[2][3][4]

Neben berühmten Laien wie Marie Leczinska, der Ehefrau Ludwigs XV., gab es in dieser Zeit professionelle Drehleierspieler wie Monsieur Ravet, François Bouïn, Charles Bâton oder Jean-Baptiste Dupuits, allen voran aber den Illustren Danguy. Diese Berufsmusiker, insbesondere der Illustre Danguy, machten die Drehleiermusik an den Höfen wieder salon- oder besser hoffähig.[3][4]

Das Ensemble Dangui der Drehleierspielerin Tobie Miller hat sich nach diesem legendären Virtuosen benannt.[5]

Quellen

SWR2 Zur Person Die Drehleierspielerin, Blockflötistin und Sängerin Tobie Miller. Sendung vom 4. August 2019 (moderiert von Dagmar Munck, auch als Podcast verfügbar). Dort auch Aussagen zu dem legendären Drehleierspieler Danguy.
Ensemble Danguy. Sonus – Agency for Early Music, abgerufen am 20. Juni 2020 (englisch, Auf dieser Seite wird der "Illustre Dangui" erwähnt).
Tobie Miller: Einführungtext für das Konzert "Musik in der Klosterkirche Muri (Sonntag, 7. Juni 2020)". Ensemble Danguy, archiviert vom Original am 20. Juni 2020; abgerufen am 20. Juni 2020.
Paul Fustier: Pièces pour la vielle manuscrites et imprimées « L’illustre Danguy ». Archiviert vom Original am 20. Juni 2020; abgerufen am 20. Juni 2020 (französisch).

Der Illustre Dangui in der Literatur

Paul Fustier (Herausgeber): L'illustre Danguy: Pièces pour la vielle: manuscrites & imprimées. Verlag: Société de musicologie de Languedoc, 2004.

Einzelnachweise

Tobie Miller: La Belle Vielleuse – Virtuose Musik des 18. Jahrhunderts für Drehleier. In: Musik in der Klosterkirche Muri (Sonntag, 7. Juni 2020).
Paul Fustier (Herausgeber): L'illustre Danguy.
Illustre Danguy. In: SWR2 Zur Person Die Drehleierspielerin, Blockflötistin und Sängerin Tobie Miller.
Abschnitt nach: Tobie Miller: La Belle Vielleuse – Virtuose Musik des 18. Jahrhunderts für Drehleier. In: Musik in der Klosterkirche Muri (Sonntag, 7. Juni 2020).
Ensemble Danguy. In: Agency for Early Music.

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[:0-1] Tobie Miller: La Belle Vielleuse – Virtuose Musik des 18. Jahrhunderts für Drehleier. In: Musik in der Klosterkirche Muri (Sonntag, 7. Juni 2020).

[:1-2] Paul Fustier (Herausgeber): L'illustre Danguy.

[:3-3] Illustre Danguy. In: SWR2 Zur Person Die Drehleierspielerin, Blockflötistin und Sängerin Tobie Miller.

[:2-4] Abschnitt nach: Tobie Miller: La Belle Vielleuse – Virtuose Musik des 18. Jahrhunderts für Drehleier. In: Musik in der Klosterkirche Muri (Sonntag, 7. Juni 2020).

[5] Ensemble Danguy. In: Agency for Early Music.