Iiro Rantala
Iiro Rantala (* 19. Januar 1970 in Helsinki) ist ein finnischer Komponist und Jazzpianist.
Leben und Wirken
Rantala erhielt Unterricht an den Musikschulen von Käpylä und Oulunkylä. Dann studierte er Jazzpiano in der Jazzabteilung der Sibelius-Akademie und klassisches Klavier in der Manhattan School of Music. Zunächst spielte er bei Big Bad Family. 1990 gründete er das Trio Töykeät (~„Grobiane“), mit dem er in den nächsten 15 Jahren auf zahlreichen Jazzfestivals in Europa auftrat und acht Alben vorlegte. Daneben spielte er mit den Tango Kings, mit Rajaton und mit Pekka Kuusisto. Zudem komponierte er sinfonische Werke, wie 2006 mit der Tapiola Sinfonietta eingespielte Concerto for Piano and Concerto in G♯ΔA♭. 2008 trat er mit einer neuen Formation mit dem Gitarristen Marzi Nyman und dem Beatboxer Felix Zenger auf, dem Iiro Rantala New Trio, das die Platte Elmo veröffentlichte. 2011 legte er mit Lost Heros ein Soloalbum vor, das den Preis der deutschen Schallplattenkritik 2011 erhielt und mit dem ECHO Jazz 2012 als Album des Jahres ausgezeichnet wurde. Beim Theaterhaus Festival in Stuttgart spielte er 2011 im Duo mit Jasper van’t Hof.[2] Beim Jazzfest Berlin trat er 2011 im Duo mit dem Schlagwerker Jonatan Sarikoski auf.[3]
Auf dem Album My History of Jazz 2012 improvisiert Rantala unter anderem über Kompositionen von Johann Sebastian Bach, da seiner Auffassung nach der Jazz mit ihm begonnen habe. Neben humorvollen Bearbeitungen von Jazzstandards sind auch einige eigene Kompositionen enthalten.[4] Nach einem Soloalbum, auf dem er Titel von John Lennon interpretierte, spielte er 2017 das Album Mozart, Bernstein, Lennon mit der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen ein, das mit dem „International Classical Music Award“ ausgezeichnet wurde. 2020 folgte mit der Kammerphilharmonie das Album Iiro Rantala Playing Gershwin (das auch eigene Werke enthält, die auf Rantalas Verständnis von Gershwin beruhen).[5]
Seine Oper Sanatorio Express (finnischer Originaltitel: Pikaparantola) wurde am 27. September 2018 in der Finnischen Nationaloper uraufgeführt.[6]
Diskographische Hinweise
- Rantala & Tapiola Sinfonietta Concerto for Piano and Orchestra in G♯ΔA♭ (Ondine, 2006)
- Iiro Rantala New Trio Elmo (Rockadillo Records, 2008)
- Pekka Kuusisto & Iiro Rantala Subterráneo (Liverace, 2009)
- Lost Heroes (ACT, 2010) (Jahrespreis der deutschen Schallplattenkritik; Gold (German Jazz-Award), Deutschland)[7]
- My History of Jazz (ACT, 2012) mit Lars Danielsson, Morten Lund und Adam Bałdych
- Jazz at Berlin Philharmonic I (ACT 2013) mit Michael Wollny und Leszek Możdżer
- Iiro Rantala String Trio Anyone with a Heart (ACT, 2014) mit Adam Bałdych und Asja Valčić
- It Takes Two to Tango (ACT, 2015) mit Jukka Perko
- My Working Class Hero (ACT, 2015)
- Jazz at Berlin Philharmonic VI - Piano Night (ACT 2017) mit Michael Wollny und Leszek Możdżer
- My Finish Calendar (ACT, 2019)
- Iiro Rantala & Deutsche Kammerphilharmonie Bremen: Playing Gershwin (ACT, 2020)
Weblinks
- Webpräsenz Rantalas
- Iiro Rantala in der Internet Movie Database (englisch)
- Iiro Rantala bei Discogs
- Iiro Rantala bei ACT Music
Einzelnachweise
- Chartquellen: Finnland / Schweiz
- Theaterhaus Festival 2011
- JazzFest Berlin 2011: Iiro Rantala
- Jazz und Humor, Spiegel online vom 13. Oktober 2012, abgerufen 17. Oktober 2012
- Besprechung (Jazzthing)
- Sanatorio Express. Aufführungsinformationen auf der Website der Finnischen Nationaloper, abgerufen am 27. Oktober 2018.
- Auszeichnungen: DE